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Das Heilige Land 6 - Die Geburtskirche in Bethlehem

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Die Geburtsbasilika in Bethlehem ist von Klöstern umgeben, rechts sieht man die festungsartigen Außenmauern des armenischen Klosters, links versteckt hinter den Bäumen ist das Franziskanerkloster mit der Katharinenkirche.


Ursprünglich führten 3 Portale in den Narthex (Vorhalle) der Basilika, von denen nur noch in der Südhälfte des Türsturzes das mittlere Tor, das zweimal verkleinert wurde, erhalten ist. Das Nordtor wurde zugemauert und verschwand hinter dem Strebepfeiler. Das Südtor liegt hinter den Mauern des armenischen Klosters, das mittlere Portal Justinians ist gut zu erkennen, wurde aber aus Sicherheitsgründen von den Kreuzfahrern zu einem Spitzbogentor reduziert und schließlich wurde auch dieses bis auf eine kleine aus Steinblöcken gebildetet Öffnung zugemauert. (Tor der Demut) Wahrscheinlich sollte Pferden und Eseln der Durchgang verwehrt werden, um Plünderungen zu verhindern.



"Inzwischen  hat dieser Eingang eine mehr symbolische Bedeutung gewonnen: So wie das Wort Gottes in Bethlehem ein kleines Menschkind wurde, so muss der Mensch sich bücken und klein werden, will er in die Geburtsgrotte gelangen. Stolziert er aufrecht und stur vorwärts, schlägt er sich unwillkürlich den Schädel an und riskiert dabei, auf diese Weise den "Stern von Betlehem" zu sehen. Nur Kinder können aufrecht durch diese Pforte gehen..."
(K. H. Fleckenstein, Komm und sieh, 117)


Die Tür, die in das Innere des Langbaus führt, zeigt u. a. die armenische Inschrift: "Diese Tür wurde mit Hilfe der hl. Mutter Gottes mit den Händen Vater Abrahams und Vater Arahels gemacht zur Zeit des Königs Hetum, Sohn des Konstantin, im Jahre 676 (=1227). Möge Gott ihrer Arbeit gnädig sein."

Blick von der Basilika durch die Vorhalle auf den Platz


Vier Säulenreihen zu je 11 Säulen teilen das Innere der Basilika in fünf Schiffe. An den Rotsandsteinsäulen sind noch Kreuzfahrermalereien zu erkennen, im Bild unten sieht man im Hauptschiff, durch hölzerne Deckel geschützt, Reste eines Mosaikbodens, der vermutlich im 4/5: Jh. für die konstantinische Basilika angefertigt wurde. Diese Mosaike liegen heute etwa 0,8 m unter dem Boden der justinianischen Kirche (6. Jh.).


Die Engel zwischen den Fenstern bilden eine himmlische Prozession hin zur Geburtsgrotte. An den Wänden des Mittelschiffes befinden sich Mosaikreste aus dem 12. Jahrhundert, auf der unten dargestellten nördlichen Seite die symbolische Darstellung der sieben ökumenischen Konzilien und der sechs Landessynoden.

Mosaikdarstellungen der ökumenischen Konzilien




Das erhöhte Presbyterium ist im Besitz der griechisch-orthodoxen Mönchsgemeinschaft. Die Ikonostase ist in Rot und Gold gehalten und wird vom Gekreuzigten überragt, an seiner Seite Maria und Johannes.






im rechten Seitenschiff vor dem Abgang zur Geburtsgrotte




Die Geburtsgrotte liegt unter dem Altarraum. Kaiser Justinian machte den Zugang zur Geburtsgrotte von beiden Seiten des Presbyteriums zugänglich. So konnte man dem immer stärker werdenden Pilgerstrom besser gerecht werden. Unter Justinian wurde die Grotte "in der symbolischen Form eines Kindes mit ausgestreckten Armen (erweitert), das auf diese Weise alle Besucher willkommen heißt". (Fleckenstein, 119)

auf der südlichen Seite steigen die Pilger in die Geburtsgrotte hinab

Wo die drei halbrunden Stufen zum Altarraum hinaufführen, befand sich früher der Grotteneingang

Geburtsgrotte, Betlehem

Ein silberner Stern unter dem Altar bezeichnet den Ort der Geburt Jesu Christi. Daneben die lateinische Inschrift: Hic de virgine Maria Jesus Christus natus ist, zu deutsch: hier wurde aus der Jungfrau Maria Jesus Christus geboren. Die vierzehn Zacken des Sternes erinnern an die vierzehn Stationen des Leidensweges bis zu Golgota (Verfolgung durch Herodes,..)





Vom hellen Tor der Sonnenbahn
bis zu der Erde fernstem Rand
erschalle Christus unser Lob,
dem König, den die Magd gebar.

Der Herr und Schöpfer aller Welt
hüllt sich in arme Knechtsgestalt,
im Fleische zu befrein das Fleisch,
vom Tod zu retten, die er schuf.

Er scheut es nicht, auf Stroh zu ruhn,
die harte Krippe schreckt ihn nicht.
Von einer Mutter wird gestillt,
Der allem Leben Nahrung gibt.

Der Himmel bricht in Jubel aus,
die Engel künden Gottes Huld,
den Hirten wird geoffenbart
der Hirt, der alle Völker lenkt.

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Preis,
Gott, den die Jungfrau uns gebar,
Lob auch dem Vater und dem Geist
durch alle Zeit und Ewigkeit. Amen.

(Hymnus zur Laudes von Weihnachten

Geburt Jesu, Katharinenkloster, Betlehem

Bethlehem, dich darf ich sehn,
du Stadt, vor tausend ausersehn,
hier beug ich mich im Staube.

Du faßt den Schatz der ganzen Welt,
Gott hat sich bei dir eingestellt,
um für uns Mensch zu werden.

Bethlehem, du bargst den Sohn,
der sich entäußert von dem Thron,
zum Vater uns zu bringen.

Doch nur, wer kommt mit seiner Sünd,
klein und geringe wie ein Kind,
vom Kinde wird gesegnet.

(M. B. Schlink, Heiliges Land heute, 346)

Die Silvesterkapelle in Santi Quattro Coronati

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Auf dem Höhepunkt der Auseinandersetzung des staufischen Kaisers Friedrich II. mit dem Papsttum unter Innozenz IV. entsteht ein Freskenzyklus im 1247 geweihten Oratorium des hl. Silvester. Dieses liegt am 1. Vorhof von SS. Quattro Coronati in Rom.
Aus Furcht vor dem Kaiser floh Papst Innozenz nach Lyon und setzte den Kaiser in einem Konzilsbeschluss ab. Die Fresken unterstreichen den Anspruch des Papstes, über der weltlichen Herrschaft zu stehen.


Unter einer Darstellung des Jüngsten Gerichts beginnt die legendäre Konstantin-Silvester-Erzählung, die sich stark an die Legenda Aurea hält.




1. Bild: Konstantin ist wegen seiner grausamen Christenverfolgungen mit Lepra geschlagen, links von ihm stehen drei Priester/Ärzte, die ihm raten, im Blut unschuldiger Kinder zu baden, um gesund zu werden. Rechts die klagenden Mütter, angesichts derer Konstantin auf die Tötung der Kinder verzichtet.


2. Bild: Die Apostel Petrus und Paulus erscheinen Konstantin im Traum:
"Darum, daß du dich scheutest, unschuldig Blut zu vergießen, so hat unser Herr Jesus Christus uns zu dir gesandt, daß wir dir einen Rat gäben, wie du gesund würdest. Du sollst nach Silvester senden, dem Bischöfe, der da verborgen liegt auf dem Berg Sirapte; der wird dir einen Brunnen zeigen, in den du dreimal mußt untertauchen; so wirst du deines Siechtums ledig. Und tue dann Christo den Dienst darwider, daß du die Tempel der Abgötter alle zerstörest, und der Christen Kirchen wieder bauest; und sei hinfort sein Knecht".


"Darum, daß du dich scheutest, unschuldig Blut zu vergießen, so hat unser Herr Jesus Christus uns zu dir gesandt, daß wir dir einen Rat gäben, wie du gesund würdest. Du sollst nach Silvester senden, dem Bischöfe, der da verborgen liegt auf dem Berg Sirapte; der wird dir einen Brunnen zeigen, in den du dreimal mußt untertauchen; so wirst du deines Siechtums ledig. Und tue dann Christo den Dienst darwider, daß du die Tempel der Abgötter alle zerstörest, und der Christen Kirchen wieder bauest; und sei hinfort sein Knecht"

3. Bild: Konstantin schickt Boten zu Silvester, der sich auf dem Monte Sorakte versteckt hält.


4. Bild: in der Erwartung des baldigen Martyriums tritt der Papst mit zwei Begleitern den Boten entgegen.


5. Bild: Papst Silvester zeigt dem Kaiser ein Bild der Apostelfürsten
"Silvester grüßte den Kaiser wieder; und der hub an und sagte ihm seinen Traum; und fragte, wer die zwei Götter wären gewesen, die ihm erschienen seien. Antwortete Silvester "Es waren keine Götter, es waren die Apostel Christi" Und ließ auf des Kaisers Bitten ihre Bilder vor ihn tragen. Da der Kaiser die Bilder ersah, rief er "Das waren die Zwei, die mir erschienen sind". Darnach lehrte Silvester den Kaiser den Glauben, und hieß ihn eine Woche fasten, und die Gefängnisse auftun."



6. Bild: im Bad der Taufe wird Konstantin geheilt 
"Und als der Kaiser in das Wasser der heiligen Taufe kam, leuchtete um ihn ein wundersam Licht: also ging er rein und gesund aus der Taufe, und sprach, daß er Christum hätte in dem Licht gesehen. Und des ersten Tages, da er getauft war, so gab er ein Gebot, daß Christus über ganz Rom als wahrer Gott werde geehrt. Des anderen Tages gebot er, wer wider Christum rede und ihn lästere, der solle gestraft werden. An dem dritten Tage: wer einem Christen ein Leid täte, der sollte seines Gutes die Hälfte verlieren. An dem vierten Tage: wie der Kaiser ist das Haupt der Welt, so gebot er, sollte der Papst von Rom das Haupt aller Bischöfe sein."


7. Bild: Konstantin tritt ohne Kaiserkrone, die ein Mann auf der Stadtmauer in Händen hält, vor den Papst. In der linken führt er einen Schimmel und überreicht dem thronenden Papst das Phrygium (Vorläufer der Tiara), den Baldachin  und ein weißes Pferd. Die Konstantinische Schenkung wird hier mit der Übergabe der Insignien dargestellt.


8. Bild: Konstantin, mit kaiserlichem Ornat und Krone geschmückt, führt den Schimmel des reitenden Papstes am Zügel. Der Papst trägt das Phrygium, seine Begleiter Mitren, das purpurne Gewand des Papstes ist ein Investitursymbol, bislang trug es nur der Kaiser.


Die Bilder auf der Südwand der Kapelle zeigen Szenen aus dem Leben Silvesters. Helena, die Mutter Konstantins, wollte Silvester zum Judentum bekehren und hatte eine Disputation mit Rabbinern veranstaltet. Ein Rabbiner tötet zum Beweis der Größe seines Gottes einen Stier, kann ihn aber nicht wieder zum Leben erwecken. Dies gelingt Silvester, worauf Helena und die Rabbiner sich taufen lassen.
"Da die Richter Zambri zwingen wollten, daß er den Stier wieder lebendig mache, da sprach er "Silvester mag ihn lebendig machen im Namen Jesu des Galiläers, so wollen wir alle an Christum glauben. Aber uns dünket möglicher, daß er mit Flügeln fliege, denn daß er dies vollbringe". So sprachen auch die andern Juden, daß sie glauben wollten, wenn er den Stier wieder lebendig mache. Da sprach Silvester sein Gebet, und neigte sich zu den Ohren des Stieres und sprach "0 du Name des Fluches und Todes, ich gebiete dir bei dem Namen Jesu Christi, daß du ausgehest, und in demselben Namen gebiete ich dir, du Stier, daß du aufstehest und ruhig heim zu deiner Herde gehest". Da stund der Stier auf und ging von dannen zahm und fromm. Davon ward die Kaiserin Helena gläubig, und die Juden und die Richter und alles Volk mit ihr."



Papst Silvester ist im letzten Fresko anwesend, als Helena das Kreuz Christi findet. Die Heilswirkung des Kreuzes wird durch die Erweckung eines Toten demonstriert.


Apsis und Chor wurden in der zweiten Hälfte des 16. Jh. von Raffaellino da Reggio ausgemalt.








Verkündigungsszene

Vom Holz herab herrscht unser Gott


Severus und Severianus sind zwei der insgesamt dreizehn Märtyrer, die in S. Quattro Coronati verehrt werden.




O wunderbarer Tausch!

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Der den Menschen erschuf,
nimmt menschliches Leben an
und wird aus der Jungfrau geboren.
Von keinem Mann gezeugt,
kommt er in die Welt
und schenkt uns sein göttliches Leben.
(Antiphon zur Vesper)

Es herrsche deiner Liebe Macht

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Hochaltar, Mariahilf, Passau


Herr Jesus, König aller Welt,
du Sieger über Sünd´ und Tod,
du unsrer Herzen reinstes Glück,
du aller Sehnsucht letztes Ziel.

Wenn du in unser Herz einkehrst,
dann leuchtet uns die Wahrheit auf;
es schwindet hin der Glanz der Welt,
nur deine Liebe lodert hell.

O Jesus, guter Menschenfreund,
des Geistes Licht, des Lebens Quell,
was auch das Herz ersehnen mag,
kein irdisch Glück löscht seinen Durst.

Ihr Menschen all, erkennt den Herrn,
um seine Liebe bittet ihn.
Im Glauben sucht ihm nah zu sein,
bis euer Herz für ihn nur schlägt.

Dich, Jesus, preise unser Lied,
dich strahle unser Leben aus,
es herrsche deiner Liebe Macht
durch alle Zeit und Ewigkeit.

(Hymnus zur Laudes, Gedächtnis des hl. Namens Jesus,
Proprium des Dominikanerordens)

Das aufstrahlende Licht aus der Höhe

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Das Licht, das in der Weihnachtsnacht aufstrahlte und die Grotte von Bethlehem erleuchtete, wo Maria, Josef und die Hirten schweigend anbeteten, glänzt und offenbart sich am heutigen Tag allen Menschen. Die Erscheinung des Herrn ist ein Geheimnis des Lichts, was symbolisch durch den Stern zum Ausdruck kommt, der den Weisen auf ihrer Reise vorangegangen ist.
Die wahre Lichtquelle, "das aufstrahlende Licht aus der Höhe" (Lk 1,78), ist allein Christus. Im Weihnachtsmysterium fällt der Glanz Christi auf die ganze Erde und verbreitet sich wie in konzentrischen Kreisen. Zuallererst umstrahlt er die Heilige Familie von Nazaret: Die Jungfrau Maria und Josef werden von der göttlichen Gegenwart des Jesuskinds erleuchtet. Das Licht des Erlösers erscheint dann den Hirten von Bethlehem, die aufgrund der Botschaft des Engels schnell zur Grotte eilen, wo sie das "Zeichen" finden, das ihnen vorausgesagt wurde: ein Kind, "das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt" (Lk 2,12). Zusammen mit Maria und Josef stellen die Hirten den "Rest" des Volkes Israel dar, die Armen, die "anawim", denen die Frohe Botschaft verkündet wird.

Anbetung der Weisen, Notre Dame de Paris

Schließlich erreicht der Strahl Christi auch die Heiligen Drei Könige. Sie stehen für die Heidenvölker. Nur die Paläste der Mächtigen in Jerusalem bleiben im Schatten. Dort wird von der Geburt des Messias paradoxerweise ausgerechnet von den Weisen berichtet, und diese Nachricht löst nicht Freude aus, sondern Furcht und Feindseligkeit. Der Plan Gottes ist ein Geheimnis: "Das Licht kam in die Welt, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht, denn ihre Taten waren böse" (Joh 3,19). 

Das Licht, das zu Weihnachten erscheint und sich heute allen Völkern offenbart, ist die Liebe Gottes, die in der Person des Fleisch gewordenen Wortes Gestalt angenommen hat. Von diesem Licht angezogen, kommen die Weisen aus dem Morgenland. Im Geheimnis der Epiphanie können wir somit neben der Ausstrahlungsbewegung nach außen hin auch eine Anziehungsbewegung zum Mittelpunkt ausmachen. Letztere führt die Bewegung, die schon im Alten Bund eingeschrieben war, zur Vollendung. Der Urheber dieser Dynamik ist der eine und dreifaltige Gott, der alles und jeden an sich zieht. Die Fleisch gewordene Person des Wortes zeigt sich uns auf diese Weise als Prinzip der allgemeinen Versöhnung und Vereinigung (vgl. Eph 1,9-10). Jesus ist das letzte Ziel der Geschichte, der Ankunftsort, der nach dem "Exodus" wartet, diesem von Gott vorhergesehenen Erlösungsweg, der in Jesu Tod und in seiner Auferstehung zum Höhepunkt gelangt. Deswegen ist am Hochfest der Erscheinung des Herrn in der Liturgie die so genannte "Osterankündigung" vorgesehen: Das Kirchenjahr fasst nämlich das ganze Heilsgeschichte zusammen, in deren Mittelpunkt das "Triduum unseres gekreuzigten, begrabenen und auferstandenen Herrn" steht.

(aus der Predigt von Papst Benedikt XVI. vom 6.1.2006)

Christus ist uns erschienen; kommt wir beten ihn an!

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Seht, am Himmel erglänzt
leuchtend ein neuer Stern,
kündet: Christus, der Herr,
wurde als Mensch geborn, 
der Geringes geformt,
der auch das Größte schuf,
dessen Zepter mit Macht
ewig das Reich regiert.

Weise folgen dem Stern,
finden das kleine Kind,
Judas heiligen Sproß,
arm und gering im Stall.
Weihrauch, Myrrhe und Gold
bringen sie kniend dar:
Sie verehren in ihm
König und Mensch und Gott.

Laßt uns jubelnd im Lied
heute das Fest begehn,
da der gütige Herr 
gnädig im Fleisch erschien.
Jetzt ist Gott unter uns:
Christus, das Licht vom Licht,
ew´ger Vater des Alls,
Richter und Herr der Welt.

Christus Ehre und Preis,
den uns die Magd gebar,
den der Stern offenbart,
strahlend in großem Licht;
auch dem Vater sei Lob,
der ihn als Sohn bezeugt,
Preis und Ehre dem Geist,
jetzt und für alle Zeit. Amen.

(Hymnus zur Lesehore von Erscheinung des Herrn)




Anbetung der Sterndeuter, Saint Gatien, Tours

Valentin von Meran

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Valentin von Meran, Abt und Bischof. Valentin war der Legende nach Glaubensbote in
Passau und im Alpengebiet. Er starb am 7. Jänner um 575 und wurde in der Kirche der Zenoburg
zu Meran im heutigen Südtirol beigesetzt. Im 8. Jahrhundert kamen seine Gebeine
zunächst nach Trient, dann durch Herzog Tassilo in den Dom von Passau. Dass Valentin
Schutzpatron gegen die Fallsucht ist, geht wohl auf die volkstümliche Deutung seines Namens
zurück. U. a. ist er Schutzpatron der Diözese Linz. Er wird dargestellt als Bischof mit
Hahn, mit Krüppeln oder Epileptikern.
(Martyrologium Sancrucense)

Damit aber alles dieses desto mächtigeren Eindruck in die Gemüter verursachte, bestärkte er seine Lehre mit vielen Wunderzeichen, trieb die bösen Geister von den besessenen Leibern aus, und war fast keine Krankheit oder Gebresten, so er nicht vollkommen geheilt, wie er sich dann besonders in der Vertreibung der leidigen Gicht hervorgetan, wider welche er auch noch heutzutag als ein allgemeiner Helfer erkannt und angerufen wird.
(Biograph aus dem 5. Jh, kurz nach dem Tode des hl. Valentin auf einer Bleirolle aufgezeichnet, die 1120 bei dem Leichnam des Heiligen gefunden wurde; in: Gefolge des Lammes I, 40f)

Altar mit den drei Passauer Bistumspatronen, hl. Maximilian, hl. Konrad, hl. Valentin, Dom St. Stephan, Passau


Herr Jesus Christus! Du bist der Führer und Erleuchter unserer Seelen;
ich bitte dich durch das Geheimnis deines allerheiligsten Leidens und deiner Auferstehung,
nimm meine Seele auf und führe sie in dein Reich,
welches du denen, die dich lieben, zubereitet hast.



Reliquienschrein des hl. Valentin, Dom St. Stephan, Passau


Herr Gott, Vater meines Herrn Jesu Christi,
der du durch die Gnade des Heiligen Geistes
alle Völker in des Glaubens Einigkeit versammelt hast,
halte Religion;
bewahre sie vor der Bosheit des verkehrten Ketzersinnes,
bewahre sie vor der Trennung teuflischer Falschheit;
beschütze und entreiß dem Rachen der Wölfe deine Schafe,
für welche du dein kostbares Blut vergossen hast.
(Worte des hl. Valentin, in Gefolge, w. o.)

Taufe des Herrn

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Am heutigen Sonntag feiern wir nach dem Hochfest der Erscheinung des Herrn das Fest der Taufe des Herrn, mit dem die liturgische Weihnachtszeit zu Ende geht. Heute betrachten wir Jesus, der sich im Alter von rund 30 Jahren von Johannes im Jordan taufen lassen wollte. Es handelte sich um eine Sühnetaufe, bei der das Symbol des Wassers verwendet wurde, um die Reinigung von Herz und Leben auszudrücken.

Johannes, den man den "Täufer" nannte, also denjenigen, der tauft, predigte dem Volk Israel, sich zur Vorbereitung auf das bevorstehende Kommen des Messias taufen zu lassen. Und er erklärte allen, dass einer nach ihm kommen werde, der größer sei als er selbst und nicht mit Wasser, sondern mit dem Heiligen Geist taufen werde (vgl. Mk 1,7-8). Als Jesus im Jordan getauft wurde, kam der Heilige Geist in der Gestalt einer Taube auf ihn herab und blieb auf ihm, und Johannes der Täufer erkannte, dass Jesus der Christus war, das "Lamm Gottes", das gekommen war, um die Sünden der Welt hinweg zu nehmen (vgl. Joh 1,29).

Somit ist die Taufe im Jordan auch eine "Epiphanie", eine Offenbarung der messianischen Identität des Herrn und seines Erlösungswerks, das in einer anderen "Taufe" seinen Höhepunkt finden wird, nämlich in seinem Todes und seiner Auferstehung, durch die die ganze Welt im Feuer des göttlichen Erbarmens gereinigt werden wird (vgl. Lk 12,49-50).



Am heutigen Festtag pflegte Papst Johannes Paul II. die Gewohnheit, einigen Kindern das Sakrament der Taufe zu spenden. Am Vormittag hatte ich zum ersten Mal die Freude, zehn Neugeborene in der Sixtinischen Kapelle zu taufen. Mit großer Zuneigung möchte ich jetzt meine Glückwünsche für diese kleinen Kinder, ihre Familien sowie ihre Taufpaten erneuern.

Die Kindertaufe bringt das Geheimnis der neuen Geburt zum göttlichen Leben in Christus zum Ausdruck und verwirklicht es: Gläubige Eltern bringen ihre Kinder zum Taufbecken, das für den "Mutterleib" der Kirche steht, aus dessen gesegnetem Wasser Kinder Gottes in die Welt gesetzt werden. Die Gnade, die diese Neugeborenen empfangen, verlangt danach, von ihnen aus freien Stücken und auf verantwortungsvolle Weise angenommen zu werden, wenn sie einmal erwachsen geworden sind. Dieser Reifungsprozess wird sie später dazu führen, das Sakrament der Firmung zu empfangen. Es wird ihre Taufgnade festigen und ihnen das "Siegel" des Heiligen Geistes aufdrücken.

Liebe Brüder und Schwestern! Das heutige Hochfest möge für alle Christen zu einer großartigen Gelegenheit werden, um die Freude und Schönheit der eigenen Taufe zu entdecken, die eine allzeit gegenwärtige Realität ist, wenn sie im Glauben gelebt wird: Sie erneuert in uns andauernd das Bild des neuen Menschen, und sie erneuert uns in der Heiligkeit der Gedanken und Taten. Darüber hinaus vereint die Taufe die Christen aller Bekenntnisse. Als Getaufte sind wir alle Kinder Gottes in Christus Jesus, unserem Meister und Herrn. Die Jungfrau Maria möge für uns alle die Gnade erlangen, immer mehr den Wert unserer Taufe zu verstehen und mit einem angemessenen Lebenswandel Zeugnis für sie zu geben.

(Papst Benedikt XVI., Angelus, 9.1.2006)

Taufe des Herrn, Saint Gatien, Tours, Frankreich

Luftakrobaten

Du bist Priester auf ewig

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Jeder Hohepriester wird aus den Menschen ausgewählt und für die Menschen eingesetzt zum Dienst vor Gott, um Gaben und Opfer für die Sünden darzubringen. Er ist fähig, für die Unwissenden und Irrenden Verständnis aufzubringen, da auch er der Schwachheit unterworfen ist; deshalb muss er für sich selbst ebenso wie für das Volk Sündopfer darbringen. Und keiner nimmt sich eigenmächtig diese Würde, sondern er wird von Gott berufen, so wie Aaron. 
So hat auch Christus sich nicht selbst die Würde eines Hohenpriesters verliehen, sondern der, der zu ihm gesprochen hat: Mein Sohn bist du. Heute habe ich dich gezeugt, wie er auch an anderer Stelle sagt: Du bist Priester auf ewig nach der Ordnung Melchisedeks. Als er auf Erden lebte, hat er mit lautem Schreien und unter Tränen Gebete und Bitten vor den gebracht, der ihn aus dem Tod retten konnte, und er ist erhört und aus seiner Angst befreit worden. Obwohl er der Sohn war, hat er durch Leiden den Gehorsam gelernt; zur Vollendung gelangt, ist er für alle, die ihm gehorchen, der Urheber des ewigen Heils geworden und wurde von Gott angeredet als „Hoherpriester nach der Ordnung Melchisedeks“. (Hebräer 5,1-10)

(Lesung vom heutigen Montag)

Im 1. Meßkanon werden Abel, Abraham und Melchisedek, der Hohepriester und König von Salem ist, genannt. Sie gelten als Vorbilder Christi, deren Opfer Gott angenommen hat. Melchisedek steht außerhalb jeder priesterlichen Ordnung, er ist ohne Anfang und Ende (Hebr 7,3) und damit ein schönes Bild für Christus, den ewigen Sohn Gottes.

 Josef Ratzinger über die Unwiderruflichkeit des priesterlichen Amtes:

"Der christliche Glaube ist als Glaube an die Endgültigkeit der Entscheidung Gottes für den Menschen in Christus und als Glaube an die Endgültigkeit der menschlichen Daseinsentscheidungen  für die Ewigkeit Überzeugung davon, dass es im Werden das Endgültige gibt, dass der Mensch das Wesen auf Endgültiges hin ist. Der Glaube, dass durch Christus in der Geschichte das Endgültige von Gott her geschehen ist, schließt unabdingbar ein Welt- und Menschenbild ein, zu dem konstitutiv die Überzeugung gehört, dass es inmitten des Werdenden das Endgültige gibt und dass der Mensch das Wesen ist, das zur endgültigen Entscheidung fähig und bestimmt ist und nur in ihr wahrhaft zu sich selber kommt.
Nach der einhelligen Überzeugung der gesamten kirchlichen Überlieferung ist der menschliche Anspruch des Presbyteramtes von der Art, dass es den Menschen unwiderruflich fordert und total betrifft, über seine ganze Existenz definitiv verfügt: Die Entscheidung, um die es hier geht, ist so, dass sie nur dann überhaupt gefällt ist, wenn definitiv die ganze Existenz ins Spiel gebracht wird.
Wie die Ehe die unwiderrufliche Entscheidung zu einem Menschen verlangt und ohne sie gar nicht zustande kommt, kann auch das Priesteramt nur als Verfügung über das ganze Leben ergriffen werden.
Wo weniger gegeben wird, liegt etwas anderes - aber nicht dieses - vor. "Priester auf Zeit" gibt es von katholischer Theologie her so wenig wie "Ehe auf Probe". Beides kann kann man nur ganz oder gar nicht haben.
(Zur Frage nach dem Sinn des priesterlichen Dienstes, 383, in: J. Ratzinger, Künder des Wortes und Diener eurer Freude, Gesammelte Schriften 12)

Die Opfer von Melchisedek und Abel, Mosaikdarstellung in San Vitale, Ravenna

Coffee time

Hl. Sebastian von Rom

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Sebastian von Rom, frühchristlicher Märtyrer. Sebastian heißt auf griechisch „der Erhabene“.
Er war nach der Mitteilung des hl. Ambrosius aus Mailand gebürtig und starb als Märtyrer um 288 in Rom. Die Legende aus der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts berichtet, Sebastian sei ein christlicher Offizier der kaiserlichen Garde gewesen, der auf Befehl Diokletians mit Pfeilen beschossen wurde. Sebastian starb jedoch nicht an den Pfeilen, sondern erholte sich durch die Pflege einer christlichen Witwe, bekannte sich erneut zu seinem Glauben und wurde daraufhin mit Keulen erschlagen. Seine Verehrung setzte bereits im 4. Jahrhundert ein. Die Kirche „San Sebastiano ad catacumbas“ zählte zu den sieben frühchristlichen Pilgerkirchen Roms. Im Spätmittelalter erlebte der Kult Sebastians eine große Blüte, da er der Pfeile wegen als Pestpatron verehrt wurde. Sebastian wird dargestellt als
junger athletischer Mann, der an einen Baum gebunden von Pfeilen durchbohrt ist. So auch im Dormitorium von Heiligenkreuz. In der Barockzeit wird er häufig zusammen mit dem hl. Rochus, ebenfalls Pestpatron, dargestellt. In Heiligenkreuz ist er sowohl im Dormitorium als auch an der Dreifaltigkeitssäule dargestellt.
(Martyrologium Sancrucense)

Hl. Sebastian, Kathedrale von Salamanca

Emerentiana und Agnes

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Der Überlieferung nach ist Emerenziana die Milch-Schwester der hl. Agnes. Das Marmorrelief in S. Agnese in Rom stellt die Taufwerberin am Grab der hl. Agnes knieend und betend dar. Während Emerentiana gesteinigt wird und so die Bluttaufe empfängt, kündigt die hl. Agnes ihr das Paradies an.

Martyrium d. hl. Emerentiana, S. Agnese, Rom

Am (leeren) Grab des hl. Vinzenz von Valencia/Saragossa (1)

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Vinzenz von Valencia, Hochaltarfigur, San Vicente, Avila


Vinzenz der Märtyrer. Vinzenz oder Vincentius war nach der Überlieferung Archidiakon des Bischofs Valerus von Saragossa im 3. Jahrhundert und wurde mit diesem nach Valencia verbannt. Dort wurde er wegen seines christlichen Glaubens nach einer glänzenden Verteidigungsrede zu Tod gemartert, und zwar an einem 22. Januar, wahrscheinlich 304. Schon im Frühmittelalter entstand an seinem Grab und bei seinen Reliquien ein blühender Kult, der sich im späteren Mittelalter auch auf Frankreich und die deutschsprachigen Gebiete ausdehnte. Der heilige Märtyrer Vinzenz wird als Diakon mit Palme, Buch und Raben dargestellt. Er ist der Patron der Holzarbeiter (und Winzer).
(Martyrologium Sancrucense)


Außerhalb der Stadtmauern Avilas, aber unmittelbar vor dem gleichnamigen Stadttor gelegen, ist San Vicente die älteste und die bedeutendste Kirche Avilas. Die Kirche wurde um das Jahr 1100 gebaut, ist in der Anlage romanisch, und im Vierungsgewölbe (13. Jh) im gotischen Stil gestaltet.






Der älteste Skulpturenschmuck befindet sich am Südportal. Links eine Verkündigungsgruppe (Maria und der Engel) in ungewöhnlich bewegter Darstellung. Der sitzende König David wird als Alfons VI. identifiziert, die beiden weiteren Figuren als San Vicente und Santa Sabina, wobei auch die individuellen Gesichtszüge der weiblichen Heiligen ein zeitgenössisches Vorbild haben sollen: Urraca, die Tochter Alfons VI.

Südportal von San Vicente, Avila

Verkündigungsdarstellung, San Vicente, Avila

König David, Santa Sabina und San Vicente









Im Innern bildet der 1190 entstandene Schrein der heiligen Geschwister Vicente, Sabina und Cristeta einen weiteren Höhepunkt romanischen Skulpturenschmucks. Er steht unter einem plateresk verzierten Baldachin aus dem 16. Jahrhundert. Die Reliquien des hl. Vinzenz sind allerdings nicht hier, sondern in der Kathedrale von Lissabon anzutreffen.
Der Schrein besteht aus zwei Teilen: Ein unteres offenes Arkadengeschoss trägt einen zweiten Hausschrein, der mit Reliefszenen geschmückt ist. Auf der nördlichen Längsseite wird das Leben des heiligen Vizente geschildert. (Details morgen)



Auf der Südseite wird auf drastische Weise das Martyrium veranschaulicht (morgen mehr).


Das westliche Stufenportal enthält die bedeutendsten Werke romanischer Bildhauerkunst des 12. Jahrhunderts auf spanischem Boden. Die Apostelfiguren, jede auf eine Säule gestellt, sind nicht nur als Individuen charakterisiert, sie kommunizieren auch lebhaft miteinander. Sie stehen Christus zur Seite, der die Mitte einnimmt, umrahmt von zwei Stierköpfen.
(vgl. Dumont Kunst-Reiseführer, Madrid und Zentralspanien, 234-237)

die Säulenstatuen stellen Jesus und die Apostel dar, Westportal, San Vicente, Avila

 


Stadtmauer von Avila, Kirche San Vicente bereits außerhalb


Auf diese strapaziöse Fotoarbeit folgt die Stillung der

GRUNDBEDÜRFNISSE



Der Kenotaph des hl. Vinzenz in Avila

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Die nördliche Längsseite des Schreins erzählt das Leben des hl. Vinzenz:




Dem Leser KH danke ich für die Übersetzung ins Deutsche!

1. San Vicente es delatado ante el pretor Daciano, que se encuentra sentado y con corona real.
 San Vicente wurde dem Richter Daciano verraten, den man sitzend mit der Königskrone sieht.


Vinzenz vor dem Konsul

2. El santo es llevado a la prisión, donde deja la huella de su pie que simboliza la firmeza de su fe cristiana.
Der Heilige wurde ins Gefängnis gebracht wo er seinen Fußabdruck hinterläßt als Symbol für die Stärke seines christlichen Glaubens.


Vinzenz im Kerker


3. Es visitado por sus hermanas en su prisión y le piden que huya de allí.
Er wurde im Gefängnis von seinen Schwestern besucht, die ihn aufforderten, von dort zu fliehen.


Befreiung durch die Schwestern Sabina und Cristeta

4. Se denuncia a las santas ante el pretor, el cual manda su persecución
Man zeigt die Heiligen bei dem Prätor an, welcher ihre Verfolgung befahl.

Befehl der Gefangennahme
5. Dos soldados a caballo van tras los huidos.
Zwei Soldaten zu Pferd reiten hinter den Flüchtlingen her.


Verfolgung und Gefangennahme der Geflohenen

6. Se ve a los tres hermanos que se dirigen a caballo hacia Ávila.
Man sieht die drei Geschwister, die nach Avila reiten.


Einritt nach Avila


An der östlichen Schmalseite ist eine vollplastische Darstellung der Anbetung der Könige zu sehen, an der gegenüberliegenden Seite Christus als Herrscher mit den Symbolen der Evangelisten.

Anbetung der Könige









Die Südseite des Schreins zeigt in fünf Darstellungen das Martyrium des hl. Vinzenz und seiner Schwestern.



1a) Los verdugos desnudan a los tres hermanos arrastrándoles por los cabellos
 Die Folterknechte entkleiden die drei Geschwister und schleifen sie an den Haaren.

Entkleidung der Geschwister

2a) Son martirizados atados en el potro en forma de aspa.
Sie wurden gemartert, angebunden in einer Folterbank mit Flügeln.


Die Geschwister werden gerädert

3a) Siguen con el martirio aplastando sus cabezas entre maderos y sobre ellos dos ángeles conducen sus almas en un lienzo hacia la mano de Dios que las bendice.
Sie wurden weiter gefoltert, indem ihre Köpfe zwischen Balken zerquetscht wurden und über ihnen schwebten zwei Engel, die ihre Seelen in einem Leinentuch in die Hand Gottes führten, der sie segnet.

während der Henker die Köpfe zerquetscht, fahren die Seelen gen Himmel

4a) Una gran serpiente sale entre los cuerpos de los santos y se enrosca en el cuello de su delator, que suplica el perdón divino.
Eine große Schlange kam zwischen den Körpern der Heiligen hervor und biß sich im Nacken des Verräters fest, der um göttliche Vergebung fleht.


ein Jude, von einer Schlange umwunden, wird bekehrt

5a) Convertido el judío delator, es el que entierra los cadáveres de los mártires, en el lugar donde según la tradición, él mismo construyó la primitiva iglesia.

Nachdem der jüdische Verräter sich bekehrt hatte, begrub er die Leichen der Märtyrer
an dem Ort wo er selbst, der Überlieferung nach, die ursprüngliche Kirche baute.

im letzten Bild wird der Steinmetz bzw. der Jude während der Steinmetzarbeit an den drei Sarkophagen gezeigt.

"Die Botschaft dieser Bilder: der Schmerz des Opfers führt zur Umkehr, zu Erkenntnis und Glaube, dies wiederum drängt zur Erinnerung in verehrender Absicht und zur Kunst, die der Verewigung dient." (Dumont Kunst-Reiseführer, Madrid und Zentralspanien, 237)

noch ein paar Impressionen von dieser farbenprächtigen Kirche:



Vinzenz am Hochaltar









 

die Geschwister Vinzenz, Sabina, Cristeta

Nachschlag: Der Fußabdruck des hl. Vinzenz

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Das Querschiff von San Vicente ist auf dem Platz errichtet, wo sich der Überlieferung nach das Gefängnis befunden hat, in dem der hl. Vinzenz gefangen gehalten wurde. Der Fußabdruck im Stein ist Sinnbild für den festen Glauben des Märtyrers.




Herr, mehre unseren Glauben!

Fußabdruck des hl. Vinzenz, San Vicente, Avila

Franz von Sales als Priester und Missionar

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Die von 1941 bis 1952 entstandenen zwölf Glasfenster der Heimsuchungsbasilika von Annecy zeigen Lebensstationen der hl. Johanna Franziska von Chantal und des hl. Franz von Sales

1. Fenster: Die Jugend von Franz von Sales

Das zweite Fenster zeigt Franz von Sales als Priester und Missionar.

1594 bekam Franz von Sales den Auftrag, das Chablais (Gebiet südlich des Genfersees) zu missionieren. Als er sich Ende Februar, Anfang März 1595 in Thonon niederließ, waren die katholischen Heiligtümer noch nicht wiederhergestellt. Jeden Morgen feierte er die heilige Messe in der Kapelle von St. Etienne de Marin auf der anderen Seite des Flusses, die katholisch geblieben war. Da es keine Brücke gab, überquerte er den Fluss bäuchlings auf einer Eisplatte. (Bild ganz oben)
Jeden Morgen stiegen Franz von Sales und sein Diener Georges Rolland von der katholischen Festung Les Allinges, wo sie wohnten, hinab in die Stadt Thonon, um abends in die 6 km von Thonon entfernte katholische Festung zurückzukehren. (Bild oben)

Das Diakonat empfing er am 18. September 1593, die Priesterweihe erteilte ihm sein Bischof am 18. Dezember in der Kirche des hl. Franziskus. Nach den Weihnachtsfeiertagen fand dann seine feierliche Installation als Domprobst statt. (Bild unten)

"Der künftige ´Lehrer der Liebe´ schrieb an seinen Freund Favre, er nahe sich mit Furcht ´diesem schrecklichen Tag´, von der größten Unruhe bestürmt, die er jemals erlebt; so ´gefährlich´ komme es ihm vor, ´durch sein Wort dem Gestalt zu geben und den in seinen eigenen Händen zu halten, den selbst die Engel mit ihrem Geist nicht fassen und mit ihren Lobhymnen nicht würdig zu preisen vermögen´.
´Die schreckliche Verantwortung´ des Priesterstandes, die ihm aus gebührender Distanz gar nicht so furchterregend erschienen war, erschreckte ihn jetzt aus der Nähe. In solch heiligen Dingen sündige man so leicht, und zwar ´schwer´. Sein Schrecken ließ gleichwohl auch der ´Hoffnung und Freude´ Raum: ´im übrigen bin ich voller Freude und Jubel, daß ich so dem Herrn, der mir mit seinen Segnungen zuvorkam, durch den erhabensten Dienst eine würdige Antwort geben kann´.
(Etienne-Jean Lajeunie, Franz von Sales, 95)


Franz von Sales, Heimsuchungsbasilika, Annecy


Die große Szene im Glasfenster unten: Im Oktober 1598, nach der Abhaltung des vierzigstündigen Gebetes kam es zu Massenbekehrungen. Dem Apostel von Chablais gelang die offizielle Konversion der Region. Neben ihm sind Herzog Karl Emmanuel und der Legat von Kardinal Alexander de Medici (am 1. April 1605 wird er als Leo XI. zum Papst gewählt) zu sehen, der den Festlichkeiten vorstand.
Vor ihnen kniet ein Protestant und bittet um die Aufnahme in die katholische Kirche.




Der Text in altem Französisch:
Faictes place au milieu, ceux qui sont notres, qu´ils viennent a ma droite.
Macht Platz in unserer Mitte jenen, die zu uns gehören, damit sie zu meiner Rechten kommen.

Mit diesen Worten lud der Herzog angesehene Persönlichkeiten ein, zur katholischen Kirche zurückzukehren.



1594 übernahm Franz von Sales die Aufgabe, die calvinische Bevölkerung des Chablais wieder zum katholischen Glauben zurückzuführen. Aus dieser Zeit stammt folgendes Gebet, das von der Leidenschaft seiner Seelsorge zeugt. (Franz von Sales, Du bist der Gott meines Herzens, 27)

Meine Liebe ist meine ganze Leidenschaft.
Mir scheint in der Tat, 
daß sich mein Eifer
zu einer Leidenschaftlichkeit
für meinen Vielgeliebten gewandelt hat;
und ich muß oft die kleinen Verse wiederholen:
Ist es die Liebe oder die Leidenschaft,
die mich drängt, göttlicher Erlöser?
Ja, mein Gott, es sind alle zwei,
denn ich brenne,
wenn ich nach dir verlange.

Ich werde euch zu Menschenfischern machen

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Nachdem man Johannes ins Gefängnis geworfen hatte, ging Jesus wieder nach Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes
und sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium!
Als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er Simon und Andreas, den Bruder des Simon, die auf dem See ihr Netz auswarfen; sie waren nämlich Fischer.
Da sagte er zu ihnen: Kommt her, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen.
Sogleich ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm.
Als er ein Stück weiterging, sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes; sie waren im Boot und richteten ihre Netze her.
Sofort rief er sie, und sie ließen ihren Vater Zebedäus mit seinen Tagelöhnern im Boot zurück und folgten Jesus nach.

(Evangelium vom 3. Sonntag im Jahreskreis, Mk 1,14-20)

Berufung der Jünger, Mosaik beim Aufgang zur Kuppel, Petersdom

Nördlich von Wien

Auschwitz - zum Erinnerungsgedenktag (1)

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Museumsführer











 




Namenslisten der Opfer



Sammelgalgen auf dem Appellplatz



Wenn ich von den Opfern von Auschwitz spreche, kann ich nicht umhin, daran zu erinnern, daß es inmitten dieser unbeschreiblichen Anhäufung des Bösen auch heldenhafte Äußerungen des Festhaltens am Guten gab. Gewiß gab es viele Menschen, die es in der Freiheit des Geistes annahmen, dem Leid ausgesetzt zu werden, und nicht nur den Mitgefangenen, sondern auch den Peinigern gegenüber Liebe zeigten. Viele taten dies aus Liebe zu Gott und zum Menschen, andere im Namen höchster geistiger Werte. Dank ihres Verhaltens wurde eine Wahrheit offenbar, die in der Bibel oft zum Vorschein kommt: Auch wenn der Mensch dazu fähig ist, Böses zu vollbringen, gelegentlich ungeheuerlich Böses, wird das Böse nicht das letzte Wort haben. Selbst im Abgrund des Leidens kann die Liebe siegen. Das Zeugnis einer solchen Liebe, die in Auschwitz hervorgetreten ist, kann nicht in Vergessenheit geraten. Es muß unablässig die Gewissen wecken, Konflikte beenden, zum Frieden ermahnen.

Dies scheint der tiefste Sinn der Gedenkfeier dieses Jahrestages zu sein. Wenn wir nämlich das Drama der Opfer in Erinnerung rufen, so tun wir dies nicht, um schmerzliche Wunden neu aufzureißen, noch um Gefühle des Hasses oder Vorsätze der Rache zu wecken, sondern um diesen Menschen Ehrerbietung zu erweisen, um die Wahrheit der Geschichte ins Licht zu stellen und vor allem damit sich alle bewußt werden, daß jene düsteren Ereignisse für die Menschen von heute einen Anruf zur Verantwortung darstellen müssen, unsere Geschichte mitzugestalten. Nie mehr, an keinem Ort der Erde wiederhole sich das, was Männer und Frauen damals erlebt haben und die wir seit sechzig Jahren beweinen!

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