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Martha, Maria und Lazarus von Bethanien

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Martha von Bethanien, Musee d´arts, Brüssel

Martha, Maria und Lazarus von Bethanien, Gastgeber Jesu. Die drei Geschwister wohnten in Bethanien unweit von Jerusalem und boten Jesus des öfteren Gastfreundschaft an. Sie gehörten zum Freundes- und Jüngerkreis Jesu. Jesus nennt die Hörbereitschaft der Maria den „besseren Teil“ und erteilt anhand des Verhaltens von Martha und Maria eine Lehre über das rechte Verhältnis von Aktion und Kontemplation.
Nach dem Johannesevangelium (12,1-3) bewirtete Martha Jesus auch, als er von der unbekannten Frau gesalbt wurde. Martha legt vor der Auferweckung des Lazarus das eindrucksvolle Bekenntnis ab: „Ja, Herr, ich bin zum Glauben gekommen, dass du der Christus, der Sohn Gottes bist“ (Joh 11,27).
Die Legende erzählt, dass Martha, Maria und Lazarus nach der Auferstehung Chris-ti per Schiff nach Südfrankreich gekommen seien und in Marseille an Land gingen. In der provenzalischen Stadt Tarascon wird ihr Grab gezeigt.
(Martyrologium Sancrucense)


Jesus und Maria


+Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas (Lukas 10)
In jener Zeit
38kam Jesus in ein Dorf und eine Frau namens Marta nahm ihn freundlich auf.
39Sie hatte eine Schwester, die Maria hieß. Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seinen Worten zu.
40Marta aber war ganz davon in Anspruch genommen, für ihn zu sorgen. Sie kam zu ihm und sagte: Herr, kümmert es dich nicht, dass meine Schwester die ganze Arbeit mir allein überlässt? Sag ihr doch, sie soll mir helfen!
41Der Herr antwortete: Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen.
42Aber nur eines ist notwendig. Maria hat das Bessere gewählt, das soll ihr nicht genommen werden.
 



 

Marta und Maria sind zwei Schwestern; sie haben auch einen Bruder, Lazarus, der jedoch in diesem Fall nicht erwähnt wird. Jesus kommt durch ihr Dorf und Marta - so sagt der Text -nahm ihn auf (vgl. 10,38). Diese Besonderheit lässt verstehen, dass Marta die ältere der beiden ist, jene, die sich um das Haus kümmert. Nachdem Jesus nämlich Platz genommen hat, setzt sich ihm Maria zu Füßen und hört ihm zu, während Marta ganz von den verschiedenen Arbeiten in Anspruch genommen ist, die sicher aufgrund des besonderen Gastes angefallen sind. Es ist, als sähen wir die Szene: die eine Schwester, die beschäftigt herumläuft, und die andere, die von der Gegenwart des Meisters und von seinen Worten gefesselt ist. Nach einer Weile hält es Marta, die offenbar gekränkt ist, nicht mehr aus und protestiert, wobei sie im Recht fühlt, Jesus zu kritisieren: „Herr, kümmert es dich nicht, dass meine Schwester die ganze Arbeit mir allein überlässt? Sag ihr doch, sie soll mir helfen!".
Marta möchte selbst den Meister belehren!

Dagegen antwortet Jesus ganz ruhig: „Marta, Marta - und die Wiederholung des Namens bringt die Zuneigung zum Ausdruck -, du machst dir viele Sorgen und Mühen. Aber nur eines ist notwendig. Maria hat das Bessere gewählt, das soll ihr nicht genommen werden" (10,41-42).
Das Wort Christi ist ganz deutlich: keine Verachtung für das tätige Leben, geschweige denn für die großherzige Gastfreundschaft;doch ein deutlicher Hinweis darauf, das etwas Anderes das Einzige ist, dessen es wirklich bedarf: auf das Wort des Herrn zu hören; und der Herr ist jenem Augenblick dort, gegenwärtig in der Person Jesu! Alles andere wird vorübergehen und uns genommen werden, doch das Wort Gottes ist ewig und verleiht unserem täglichen Handeln einen Sinn.

Liebe Freunde, wie ich sagte, passt dieser Abschnitt aus dem Evangelium sehr zur Ferienzeit, da er die Tatsache in Erinnerung ruft, dass der Mensch zwar arbeiten, sich im Haushalt und in den beruflichen Aufgaben engagieren muss, doch vor allem Gottes bedarf, der inneres Licht der Liebe und Wahrheit ist. Ohne Liebe verlieren auch die wichtigsten Tätigkeiten an Bedeutung und vermitteln keine Freude. Ohne einen tiefen Sinn wird unser ganzes Tun auf einen sterilen und ungeordneten Aktivismus reduziert. Und wer gibt uns die Liebe und die Wahrheit, wenn nicht Jesus Christus? Lernen wir also, Brüder und Schwestern, einander zu helfen, zusammenzuarbeiten, vor allem jedoch gemeinsam das Bessere zu wählen, das immer unser größtes Gut ist und sein wird.
(Benedikt XVI., 19. Juli 2010, Angelus)



Allmächtiger, ewiger Gott,
die heilige Marta durfte deinen Sohn
in ihr Haus aufnehmen und bewirten.
Auf ihre Fürsprache hin mache uns bereit,
in unseren Mitmenschen Christus zu dienen,
damit wir einst bei dir Aufnahme finden.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.


Jesus bei Martha und Maria, 1559, Pieter Aertsen, Musee d´arts, Brüssel

Die Kopfreliquie des hl. Ladislaus von Ungarn

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Schädelreliquiar von Ladislaus von Ungarn,

direkt hinter der Kathedrale von Györ aufbewahrt






Ladislaus, der 1077 zum König ausgerufen wurde, festigte das Christentum in Ungarn. Er ist der Begründer des Bistums Agram (Zagreb). Im Jahr 1083 erwirkte Ladislaus die Heiligsprechung von Stephan I., Emmerich und Gerhard von Csanád. 1092 verlegte er den zerstörten Bischofssitz von Bihar nach Großwardein (Rumänien). Seine letzte Ruhestätte fand Ladislaus dort in der von ihm erbauten Kathedrale; sie entwickelte sich im Mittelalter zum Mittelpunkt des Ladislaus-Kultes. Papst Cölestin III. sprach Ladislaus 1192 heilig.
Darstellung
König Ladislaus ist fast immer als König in Ritterrüstung abgebildet, häufig sieht man ihn auf Darstellungen zu Pferd.
König
geboren: Um 1040 in Ungarn
gestorben: 29. Juli 1095 bei Neutra, Slowakei




Statue des hl. Laszlo / Ladislaus zw. Kathedrale und Diözesanmuseum von Györ

Leopold Mandic

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Leopold Mandic, Kapuzinerkloster Padua



Da der Herr mir die Gabe des Wortes zum Predigen nicht schenkte,
will ich im heiligen Bußsakrament Seelen zu Gott führen.

Wie schwach ist doch die menschliche Natur.
Die Erbsünde hat sie schrecklich verwundet.
Wie sehr brauchen wir die unendliche Barmherzigkeit Gottes!


Fassen wir diese Vaterhand, die in unermesslicher Liebe für uns sorgt.
Wir müssen durch die Prüfung hindurch gehen, ohne es äusserlich merken zu lassen,
denn wir wissen,
dass Gott uns durch die Freude auf die Prüfung
und durch die Prüfung auf größere Gnaden vorbereitet.


Leopold Mandic, Apostel der Barmherzigkeit

Am Grab des hl. Leopold Mandic in Padua

Das Erbarmen des Herrn übersteigt jede Erwartung, Beichtstühle, Kapuzinerkloster Padua

Heute gedenkt die Kirche auch der hl. Erentrudis von Salzburg.

Ignatius von Loyola - Anima Christi

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Berufung des Ignatius, anbetend betrachtet Ignatius den kreuztragenden Christus,
Paul Troger
 

1 Seele Christi, heilige mich.
2 Leib Christi, rette mich.
3 Blut Christi, tränke mich.
4 Wasser der Seite Christi, wasche mich.
5 Leiden Christi, stärke mich.
6 O guter Jesus, erhöre mich.
7 Birg in deinen Wunden mich.
8 Von dir lass nimmer scheiden mich.
9 Vor dem bösen Feind bewahre mich.
10 In meiner Todesstunde rufe mich,
11 Zu dir zu kommen heiße mich,
12 mit deinen Heiligen zu loben dich
13 in deinem Reiche ewiglich. Amen.



Die Textgeschichte des Anima Christi lässt sich nicht auf eine einzige, gesicherte Quelle zurückverfolgen; noch weniger stammt der Text von Ignatius von Loyola selbst,2 auch wenn er es „von Anfang an am Ende bestimmter Betrachtungen als Gebetsvorschlag für den Exerzitanten“3 angefügt und ihm dadurch einen besonderen Rang verliehen hat. Mithin kann das Anima Christi durchaus als eines seiner Lieblingsgebete bezeichnet werden.
In jedem Fall scheint der Gebetstext bereits seit dem Hochmittelalter im europäischen Raum mit Abwandlungen und Erweiterungen überliefert worden zu sein.4 Die Anfänge dürften im 14. Jahrhundert liegen, möglicherweise sogar früher:
So soll Papst Johannes XXII. (um 1244–1334) für das Beten des Anima Christi einen zeitlichen Ablasses gewährt haben.5 Auch die Mystikerin Marguerite Ebner (1291–1351) kannte das Gebet. Eine weitere Fassung des Anima Christi überliefert eine Handschrift englischer Provenienz, die sich in die Zeit um 1370 datieren lässt.6 
Dies sind lediglich Hinweise, die die lange Tradition dieses Gebetes verdeutlichen sollen. Fest steht jedenfalls: Wir haben es beim Anima Christi nicht nur mit einem Jahrhunderte alten und weit verbreiteten, sondern auch mit einem vielfach variierten und ergänzten Gebet zu tun.


(1) Anima Christi, sanctifica me – Seele Christi, heilige mich
Der Ausdruck „anima Christi“ kommt wörtlich nirgends im Neuen Testament vor; allerdings finden sich in den Passionsberichten des Markus, des Matthäus sowie im Johannes-Evangelium indirekte Bezüge, wo Jesus über sich spricht und das Wort anima gebraucht:

Mk 14,34/Mt 26,38
tunc ait illis/ tristis est anima mea usque ad mortem
und er sagte zu ihnen: Meine Seele ist zu Tode betrübt.
Joh 12,27 nunc anima mea turbata est et quid dicam/ Pater salvifica me ex hora hac
Jetzt ist meine Seele erschüttert. Was soll ich sagen: Vater, rette mich aus dieser Stunde?

Diese Bezüge verweisen den Beter des Anima Christi von Anfang an auf das Leiden, Sterben und Auferstehen Jesu. Mit den ersten beiden Worten des Gebetes begibt der Beter sich innerlich hinein in das Erlösungsgeschehen und das Heilswerk Jesu Christi.10 Der Beter macht sich auf den Weg der Passion, geht in Gedanken den Leidensweg mit. Und er bittet darum, dass auch er durch dieses Erlösungs- und Heilsgeschehen geheiligt werde (sanctifica me).

 
aus: B. Klinger, Anima Christi, aus: Geist und Leben 85/4 (2012), 358-375)



 Am Grab des hl. Ignatius von Loyola in Rom


S. Francesco Saverio, Trient

Alfons von Liguori (Worte)

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Alfons von Liguori, aus dem Museum bei der Basilika des hl. Alfons in Pagani


Was will Gott anderes als unser Glück? Können wir jemanden finden, der uns mehr liebt als Gott?

Das Gebet vermag alles. Was uns aus eigener Kraft nicht mehr möglich ist, das können wir mit der Hilfe Gottes. Wer betet, wird sicher gerettet.

Tue alles mit Ruhe und übergebe, was sich nicht ändern lässt, in die Hände Jesu Christi.


Am Grab des hl. Alfons von Liguori in Pagani

Wie der Heiland geliebt zu werden verdient (Bild des Gekreuzigten von Alfons gemalt) 

Bild des hl. Alfons in Maria am Gestade 

Jesus, lass mich Dich inniger lieben (Gebet) 

Belebe mich durch Deine Gnade (Gebet) 

Basilika des hl. Alfons, Pagani

Sel. Johanna von Aza, die Mutter des hl. Dominikus

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Johanna von Aza mit ihren Söhnen Mannes und Dominikus, Caleruega


Johanna von Aza, in der Nähe von Aranda de Duero (Altkastilien) geboren, heiratete Felix de Guzman. Aus der Ehe gingen drei Söhne hervor: Antonius, Mannes und Dominikus, die beiden älteren wohl aus einer früheren Ehe. Wie die Chronisten bezeugen, war Johanna von Aza "voll des Mitleids mit den Armen und den Kranken", ein Wesenszug, den ihr jüngster Sohn Dominikus geerbt hat.

Die mittelalterliche Legende erzählt, dass die außerordentliche Berufung des Dominikus ihr vor seiner Geburt in einem Traum gezeigt wurde: Sie schaute einen Hund, der eine brennende Fackel im Maul trug und damit die ganze Erde entzündete. Dieses Bild sollte bedeuten, dass ihr Sohn eine Leuchte des Volkes Gottes sein werde, und dass er auf der ganzen Erde die Menschen zur Gottes- und Nächstenliebe entzündet.

Johanna starb um 1205 in Caleruega. Papst Leo XII. bestätigte am 1. Oktober 1828 ihre Verehrung. Ihre Gebeine ruhen heute in Penyafiel in der Provinz Valladolid.
(Dominikanisches Proprium)

auf Besuch

Der Traum der sel. Johanna von Aza: ein Hund mit einer Fackel entzündet den Erdkreis

Sel. Johanna von Aza mit deinen Söhnen, bitte für uns
Dominikanerinnenkonvent in Caleruega


Blick zum Friedhof von Caleruega

Petrus-Julian Eymard

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Peter-Julian Eymard, Pfarre Neufünfhaus, Wien


Petrus-Julian Eymard, Gründer der Maristen. Geboren 1811 in dem Städtchen La Mure in Südfrankreich, empfing Petrus-Julian Eymard 1834 die Priesterweihe. 5 Jahre später trat er bei den Maristen ein, doch führte seine ausgeprägte eucharistische Frömmigkeit dazu, dass er 1856 austrat und die Kongregation der Eucharistiner – „Priester vom heiligsten Sakrament“ – gründete. Petrus-Julian gründete später auch einen weiblichen Zweig. Er war sein Leben lang Förderer der eucharistischen Frömmigkeit, der Anbetung, des Vierzigstündigen Gebetes, der Kinderkommunion und der Eucharistischen Kongresse. Er starb am 1. August 1868 in seinem Geburtsort La Mure in Frankreich. Sein Leichnam war 10 Jahre nach dem Tod noch unverwest, er wurde nach Paris überführt (Corpus Christi Kapelle). Johannes XXIII. hat Petrus-Julian Eymard 1962 heilig gesprochen.
(Martyrologium Sancrucense)
 

Der Zweck der Kongregation der Eucharistiner ist:
Jesus im Heiligsten Sakrament kennenlernen und bekanntmachen,
ihn lieben und andere zur Liebe bewegen,
ihn anbeten und die Menschen zur Anbetung führen.


In einer Predigt über die heiligste Eucharistiezitiert Bischof Athanasius Schneider am 4.3.2019 den heiligen Petrus Julian Eymard:
„Hat Jesus nicht das Recht auf noch größere Ehre in Seinem Sakrament, da Er seine Opfer darin vervielfältigt und sich mehr erniedrigt? Ihm die feierlichen Ehren, die Pracht, der Reichtum, die Schönheit der Anbetung! Gott schrieb die mosaische Verehrung in ihren kleinsten Details vor und es war nur ein Symbol. … 
Die Anbetung und die Ehren, die Jesus Christus gegeben werden, sind das Maß für den Glauben eines Volkes. Geben wir daher dem Eucharistischen Jesus die Ehre. Er ist es verdient; Er hat ein Recht darauf".
(Die wirkliche Präsenz. Eucharistische Meditationen, New York 1938, S. 144.147).


Der Monat August

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ist der Himmelskönigin

Krönung Mariens, Maria del Mar, Barcelona


und ihrem Unbefleckten Herzen geweiht

Unbeflecktes Herz Mariä, Neufünfhaus, Wien
 
O reinstes Herz Mariens,
übervoll von Güte,
zeig uns deine Liebe.
 
Deines Herzens Flamme, o Maria,
komme herab auf alle Menschen.
Präge deine Liebe in unsere Herzen ein,
so dass wir uns nach dir sehnen.
 
Wir lieben dich unendlich.
O Maria, milden und demütigen Herzens,
steh uns bei, wenn wir sündigen.
Du weißt, dass alle Menschen sündigen.
 
O gib, dass wir durch dein reinstes
und mütterliches Herz
von allem, was unsere Seele krank macht,
geheilt werden.
 
Gib, dass wir immer die Güte
deines mütterlichen Herzens schauen können
und dass wir uns durch die Flamme
deines Herzens bekehren. Amen.
 
(Medjugorje, 28.11.1983)

Das Gebet des hl. Dominikus (Papst Benedikt XVI.)

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Hl. Dominikus, Dominikanerkirche Lissabon

Die neun Gebetsweisen des hl. Dominikus

Am Grab des hl. Dominikus (1 und 2 und 3)

Übertragung der Gebeine des hl. Dominikus


Liebe Brüder und Schwestern!
Heute feiert die Kirche den Gedenktag des heiligen Priesters Dominikus de Guzmán, Gründer des Predigerordens, genannt Dominikaner. In einer vorhergehenden Katechese habe ich bereits seine hervorragende Gestalt und den grundlegenden Beitrag, den er zur Erneuerung der Kirche seiner Zeit geleistet hat, erläutert. Heute möchte ich einen wesentlichen Aspekt seiner Spiritualität beleuchten: sein Gebetsleben. Der hl. Dominikus war ein Mann des Gebets. Er war verliebt in Gott und hatte kein anderes Bestreben als das Heil der Seelen, besonders jener, die in die Fänge der Irrlehren seiner Zeit geraten waren; in der Nachfolge Christi verkörperte er radikal die drei evangelischen Räte, indem er die Verkündigung des Wortes mit dem Zeugnis eines armen Lebens verband; unter der Führung des Heiligen Geistes schritt er auf dem Weg der christlichen Vollkommenheit voran. In jedem Augenblick war das Gebet die Kraft, die seine apostolischen Werke erneuerte und immer fruchtbarer machte.
Der sel. Jordan von Sachsen, der 1237 starb, sein Nachfolger in der Ordensleitung, schreibt: »Bei Tag zeigte sich niemand geselliger als er… Bei Nacht hingegen wachte niemand eifriger als er im Gebet. Den Tag widmete er dem Nächsten, die Nacht aber schenkte er Gott« (vgl. P. Filippini, San Domenico visto dai suoi contemporanei, Bologna 1982, S. 133).

Im hl. Dominikus erblicken wir ein Beispiel der harmonischen Ergänzung der Betrachtung der göttlichen Geheimnisse und der apostolischen Tätigkeit. Den Zeugnissen der Personen zufolge, die ihm am nächsten standen, »sprach er immer mit Gott oder von Gott«. Diese Beobachtung verweist auf seine tiefe Gemeinschaft mit dem Herrn und gleichzeitig das ständige Bemühen, die anderen zu dieser Gemeinschaft mit Gott zu führen. Er hat keine Schriften über das Gebet hinterlassen, aber die dominikanische Überlieferung hat seine lebendige Erfahrung gesammelt und weitergegeben in einem Werk mit dem Titel Die neun Gebetsweisen des Dominikus. Dieses Buch wurde zwischen 1260 und 1288 von einem Dominikanerbruder verfaßt; es hilft uns, etwas vom Innenleben des Heiligen zu verstehen, und es hilft auch uns, mit allen Unterschieden, etwas darüber zu lernen, wie man beten soll.
Dem hl. Dominikus zufolge gibt es also neun Gebetsweisen, und jede von ihnen, die er stets vor dem gekreuzigten Christus pflegte, bringt eine körperliche und eine geistliche Haltung zum Ausdruck, die einander tief durchdringen und die Sammlung und den Eifer fördern. Die ersten sieben Weisen folgen einer aufsteigenden Linie, wie Schritte eines Weges, zur Gemeinschaft mit Gott, mit der Dreifaltigkeit: Der hl. Dominikus betet stehend mit gesenktem Haupt, um die Demut zum Ausdruck zu bringen, auf die Erde hingestreckt, um die Vergebung seiner Sünden zu erbitten, auf Knien, um in Teilhabe an den Leiden des Herrn Buße zu tun, mit offenen Armen auf den Gekreuzigten hinschauend, um die höchste Liebe zu betrachten, mit dem Blick zum Himmel gerichtet, wo er sich von der Welt Gottes angezogen fühlt. Es gibt also drei Formen: stehend, kniend, auf die Erde hingestreckt; aber stets auf den gekreuzigten Herrn hinschauend. Die letzten beiden Weisen jedoch, bei denen ich kurz verweilen möchte, entsprechen zwei Frömmigkeitsübungen, die der Heilige gewöhnlich lebte. Vor allem die persönliche Betrachtung, wo das Gebet eine noch innigere, leidenschaftlichere und Zuversicht schenkende Dimension annimmt. Am Ende des Stundengebets und nach der Feier der Messe verlängerte der hl. Dominikus das Gespräch mit Gott, ohne sich zeitliche Grenzen zu setzen. Er saß ruhig da und sammelte sich innerlich in einer hörenden Haltung, las ein Buch oder heftete den Blick auf den Gekreuzigten.

Er lebte diese Augenblicke der Beziehung zu Gott so intensiv, daß man seine freudigen oder traurigen Reaktionen auch äußerlich wahrnehmen konnte. Er hat also in der Betrachtung die Wirklichkeit des Glaubens in sich aufgenommen. Die Zeugen berichten, daß er manchmal in eine Art Verzückung eintrat, mit verklärtem Gesicht, aber sofort darauf demütig seine täglichen Tätigkeiten wiederaufnahm, mit neuer Energie aus der Kraft, die aus der Höhe kommt. Dann das Gebet auf den Reisen von einem Kloster zum anderen; er betete die Laudes, die Mittagshore, die Vesper mit den Gefährten, und während er die Täler und Hügel durchquerte, betrachtete er die Schönheit der Schöpfung. Dann ging aus seinem Herzen ein Gesang des Lobes und des Dankes an Gott hervor für die vielen Gaben, vor allem für das größte Wunder: die von Christus gewirkte Erlösung.

Liebe Freunde, der hl. Dominikus erinnert uns daran, daß am Ursprung des Glaubenszeugnisses, das jeder Christ in der Familie, am Arbeitsplatz, im sozialen Einsatz und auch in Augenblicken der Entspannung geben muß, das Gebet, der persönliche Kontakt mit Gott steht; nur diese echte Beziehung zu Gott gibt uns die Kraft, jedes Ereignis tiefer zu leben, besonders die Augenblicke des größten Leidens. Dieser Heilige ruft uns auch die Bedeutung der äußeren Haltungen bei unserem Beten in Erinnerung. Knien, vor dem Herrn stehen, auf den Gekreuzigten hinschauen, schweigend innehalten und sich sammeln sind nicht nebensächlich, sondern helfen uns, uns innerlich, mit der ganzen Person in Beziehung zu Gott zu stellen. Ich möchte noch einmal die Notwendigkeit für unser geistliches Leben in Erinnerung rufen, täglich Augenblicke zu finden, um in Ruhe zu beten; wir müssen uns diese Zeit besonders in den Ferien nehmen, etwas Zeit haben, um mit Gott zu sprechen. Es wird ein Weg sein, um denen, die uns nahe sind, zu helfen, in den leuchtenden Strahl der Gegenwart Gottes einzutreten, der den Frieden und die Liebe bringt, derer wir alle bedürfen. Danke.
(Papst Benedikt XVI. Generalaudienz 8. August 2012)

Dominikanerkirche Lissabon

Franz Jägerstätter (Stele im Linzer Dom)

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Franz Jägerstätter Stele im Linzer Dom,
Was kann uns scheiden von der Liebe Christi, Römerbrief


Franz Jägerstätter wird am 20. Mai 1907 in St. Radegund, Oberösterreich (Diözese Linz), als Kind der ledigen Bauernmagd Rosalia Huber geboren.
Die Mutter heiratete 1917 den Bauern Heinrich Jägerstätter, der bei der Hochzeit das Kind seiner Frau adoptiert.
1933 wird er Vater der Tochter Hildegard. 1935 lernt er Franziska SchwaningerBauerntochter aus dem benachbarten Hochburg, kennen und sie heiraten am Gründonnerstag 1936. Sie bewirtschaften gemeinsam den Leherbauernhof. Franz Jägerstäter ist ab 1941 Mesner in St. Radegund.
Aus der Ehe gehen drei Töchter hervor, Rosalia (*1937), Maria (*1938) und Aloisia (*1940).
Den Nationalsozialisten verweigert Jägerstätter von Anfang an jede Zusammenarbeit, denn Christentum und Nationalsozialismus sind für ihn völlig unvereinbar.
1940 wird Jägerstätter zum Militärdienst einberufen, aber zweimal unabkömmlich gestellt. Einer weiteren Einberufung leistet er nicht mehr Folge, denn "mitzukämpfen und zu töten, dass Hitler die ganze Welt beherrschen könne", sieht er als Sünde und persönliche Schuld an.
Am 1. März 1943 erklärt er nach seiner erneuten Einberufung bei der Stammkompanie in Enns, "dass er auf Grund seiner religiösen Einstellung den Wehrdienst mit der Waffe ablehne, dass er gegen sein religiöses Gewissen handeln würde, wenn er für den nationalsozialistischen Staat kämpfen würde und er könne nicht gleichzeitig Nationalsozialist und Katholik sein."

Jägerstätter wird in das Wehrmachtsuntersuchungsgefängnis im Linzer Ursulinenhof gebracht und Anfang Mai in das Wehrmachtsuntersuchungsgefängnis Berlin-Tegel überstellt. Am 6. Juli 1943 wird Franz Jägerstätter wegen "Wehrkraftzersetzung sowie zum Verlust der Wehrwürdigkeit und der bürgerlichen Ehrenrechte" verurteilt.

Am 9. August 1943 wird er in Brandenburg/Havel enthauptet.

Ab 1989 werden im Auftrag von Diözesanbischof Maximilian Aichern Personen, die Franz Jägerstätter gekannt haben, als Zeugen einvernommen. 1997 wird der Seligsprechungsprozess für Franz Jägerstätter offiziell eröffnet und am 21. Juni 2001 auf diözesaner Ebene abgeschlossen.
Der Vatikan bestätigt am 1. Juni 2007 offiziell das Martyrium. Die Seligsprechung erfolgt am 26. Oktober 2007 im Linzer Mariendom.

Als liturgischer Gedenktag wurde der 21. Mai, Jägerstätters Tauftag, festgesetzt, da an seinem Todestag, dem 9. August, das Fest der hl. Edith Stein begangen wird.
(Quelle: Diözese Linz)

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Die von Herbert Fried gestaltete Stele befindet sich in der Kapelle „Maria – Königin der Märtyrer“. In die Stahlstele eingearbeitet ist ein Glaszylinder, in dem sich eine Reliquie sowie ein Autograph Jägerstätters vom Januar 1938 befinden.

Die Stele wurde im Rahmen der Seligsprechung Franz Jägerstätters am 1. November 2007 errichtet.





Aus Aufzeichnungen des Seligen Franz Jägerstätter, Familienvater und Märtyrer, im Gefängnis
(Juli/August 1943)

Was kann uns scheiden von der Liebe Christi?

Werde hier nun einige Worte niederschreiben, wie sie mir gerade aus dem Herzen kommen. Wenn ich sie auch mit gefesselten Händen schreibe, aber immer noch besser, als wenn der Wille gefesselt wäre. Offensichtlich zeigt Gott manchmal seine Kraft, die er den Menschen zu geben vermag, die ihn lieben und nicht das Irdische dem Ewigen vorziehen. Nicht Kerker, nicht Fesseln, auch nicht der Tod sind es imstande, einen von der Liebe Gottes zu trennen, ihm seinen Glauben und den freien Willen zu rauben. Gottes Macht ist unbesiegbar. Seid gehorsam und untertänigst der Obrigkeit, diese Worte fliegen einem heute schon bald von allen Seiten zu, ja sogar von Menschen, die ohnehin fast nichts mehr glauben, was in der Hl. Schrift steht und was Gott uns zu glauben befohlen hat. Wenn man für jeden Menschen sich solche Mühe geben möchte, von der schweren Sünde und daher vor dem ewigen Tode zu erretten, als man mit mir sich Mühe gibt, vom irdischen Tode mich zu erretten, so müsste wahrlich schon der Himmel auf dieser Welt sein. Immer wieder möchte man einem das Gewissen erschweren betreffs Gattin und Kinder. Sollte die Tat, die man begeht, dadurch vielleicht besser sein, weil man verheiratet ist und Kinder hat? Oder ist deswegen die Tat besser oder schlechter, weil es Tausende anderer Katholiken auch tun? Ist vielleicht jetzt auch das Rauchen eine Tugend geworden, weil es Tausende von Katholiken tun? Dürfte man deswegen auch lügen, weil man Gattin und Kinder hat und selbe noch dazu mit einem Eide bekräftigen? Hat nicht Christus selbst gesagt, wer Gattin, Mutter und Kinder mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert? Aus welchem Grund bitten wir denn dann Gott um die sieben Gaben des Hl. Geistes, wenn wir ohnedies blinden Gehorsam zu leisten haben? Zu was hat denn Gott alle Menschen mit einem Verstande und freien Willen ausgestattet, wenn es uns, wie so manche sagen, gar nicht einmal zusteht, zu entscheiden, ob dieser Krieg, den Deutschland führt, gerecht oder ungerecht ist? Zu was braucht man dann noch eine Erkenntnis zwischen dem, was Gut oder Böse ist?

Ich glaub, man kann auch ruhig blinden Gehorsam leisten, aber nur dann, wenn man niemand andren dabei schädigen muss. Wären die Menschen heutzutage noch aufrichtiger, so glaub ich, müsste doch noch so mancher Katholik dabei sein und müsste sagen; „Ja, ich sehe ein, dass die Tat gerade nicht gut ist, die wir da begehen, aber ich bin einfach noch nicht bereit zum Sterben."

Hätte mir Gott nicht die Gnade und Kraft verliehen, für meinen Glauben auch zu sterben, wenn es verlangt wird, so würde ich halt vielleicht dasselbe tun, wie die Mehrzahl es tut. Gott kann eben jedem soviel Gnaden geben, wie er will. Hätten andre diese vielen Gnaden empfangen, wie ich sie schon erhalten habe, sie hätten vielleicht schon weit mehr Gutes geleistet wie ich. ...

Kein Auge hat es gesehen, kein Ohr hat es gehört und in keines Menschen Herz ist es gedrungen, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben.


RESPONSORIUM    vgl. Röm 8.35.37-39

R Was kann uns scheiden von der Liebe Christi? Bedrängnis oder Not oder Verfolgung, Hunger oder Kälte, Gefahr oder Schwert? * All das überwinden wir durch den, der uns geliebt hat.
R Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Gewalten der Höhe oder Tiefe noch irgendeine andere Kreatur können uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn. * All das überwinden wir durch den, der uns geliebt hat.

Heute gedenkt die Kirche auch der hl. Edith Stein, einer Patronin Europas:
 

Franz Jägerstätter Stele bei der Kapelle "Maria - Königin der Märtyrer", Linzer Dom

Laurentius

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Laurentiusaltar neben der ersten Säule links im Bild, S. Lorenzo, Vicenza


Laurentius, Namenspatron von Lorenz, Laura oder Lars lebte im 3. Jahrhundert n. Chr. Er ist u. a. der Patron der Köche, Bibliothekare, Archivare, Wirte, Bierbraueretc. Seine Herkunft soll nach alten Überlieferungen die spanische Stadt Huesca in Aragonien sein. Seine Eltern waren Adelige und ließen ihren intelligenten Sohn im nahen Zaragossa studieren, um ihn Priester werden zu lassen. Eines Tages kam der Archidiakon Sixtusund nahm den jungen Mann mit nach Rom. Dort wurde er einer der sieben Archidiakone unter dem römischen Bischof, Papst Sixtus II. In der unter dem ursprünglich toleranten Kaiser Valerian (253-259) ausgebrochenen Christenverfolgung vertraute Papst Sixtus seinem Diakon Laurentius für den Fall seines Todes die Schätze der Kirche an. Während eines Überfalls eines kaiserlichen Mordkommandos auf einen Gottesdienst, dem der Papst vorstand, wurde dieser am 6. August 258 enthauptet. Mit ihm starben noch vier Diakone. Unter Tränen soll Laurentius gerufen haben „Wo gehst du hin, Vater, ohne deinen Sohn". Kurz darauf wurde auch Laurentius gefangen genommen und in den Kerker geworfen. Dort heilte er den blinden Luxilus und taufte den Aufseher Hippolyt. Kaiser Valerian forderte von Laurentius die Aushändigung des Kirchenschatzes. Laurentius verweigerte die Herausgabe und erbat sich drei Tage Bedenkzeit. Die Zeit nutzte er gemeinsam mit Hippolyt, den Besitz der Kirche unter die Bedürftigen Roms zu verteilen. Nach Ablauf der drei Tage führte Laurentius die Armen als den „wahren Kirchenschatz" zu Valerian. Wutentbrannt über diese Bloßstellung ließ der Kaiser den Diakon ergreifen und am 10. August des Jahres 258 grausam hinrichten. Östliche Märtyrerberichte beschreiben im 4. Jahrhundert die Todesart. Danach wurde Laurentius auf einem glühenden Rost zu Tode gefoltert. Kurz vor seinem Tod soll er einer Legende nach zu seinen Peinigern gesagt haben: „Ich bin auf einer Seite gar, ihr könnt mich umdrehen." Deshalb wird der Heilige immer mit einem Rost dargestellt.


Das Martyrium des hl. Laurentius (ND de Chartres)
Wie Laurentius (St Lawrence Jewry, London)
Auf dem Rost habe ich dich, Gott, nicht verleugnet (ND de Luxembourg)
Das Martyrium des hl. Laurentius nach dem Zeugnis des hl. Ambrosius
Am Grab der hll. Laurentius und Stephanus



Laurentius, S. Lorenzo, Vicenza

Berufung - Klara von Assisi

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Berufung der hl. Klara, Ina Barbieri, 1935



1193 oder 1194 wurde Klara als Tochter reicher adliger Eltern geboren. Ihre Mutter, die Wallfahrten nach Palästina und Rom unternahm, unterwies das Mädchen sehr eifrig im Glauben. Schon als Kind fühlte sich Klara den Armen verpflichtet: Bei den Mahlzeiten stellte sie unbemerkt Speisen zur Seite, um sie heimlich Bedürftigen zukommen zu lassen. Das Ansinnen ihrer Eltern und Verwandten, sie vorteilhaft zu verheiraten, schlug sie aber mehrmals mit aller Entschiedenheit aus. Im Jugendalter fiel sie durch Klugheit und gutes Aussehen auf.
Ohne es nach außen zu zeigen, bewegte sie aber innerlich das Lebensideal des heiligen Franziskus: Armut und Leben nach dem Evangelium. Deshalb entschloss sie sich, auf alles zu verzichten, was ihr auf Grund ihrer Herkunft zustand: Reichtum, Besitz, Ansehen usw. In der Nacht von Palmsonntag auf Karmontag des Jahres 1211 verließ sie heimlich das Elternhaus und begab sich zur Porziuncolakapelle. Franziskus, der sie dort mit seinen Gefährten schon erwartete, schnitt ihr die Haare ab und bekleidete sie mit dem Ordensgewand. Dies waren die Zeichen dafür, dass sie nunmehr Christus gehörte und sich in den Dienst seines Evangeliums stellte. Zunächst fand Klara Aufnahme im Benediktinerinnenkloster San Paolo bei Bastia. Ihr Vater versuchte vergebens, sie von dort nach Hause zurückzuholen. Nach einiger Zeit siedelte Klara in eine Schwesterngemeinschaft bei Sant‘ Angelo di Panzo um. Hier schloss sich ihre leibliche Schwester Agnes ihr an. Aber weder das reiche Kloster San Paolo noch die Gemeinschaft in Panzo entsprachen offenbar ihren Vorstellungen eines vollkommenen Lebens im Geist des Evangeliums, so dass sie schließlich mit Agnes nach San Damiano übersiedelte; neben dieser kleinen Kirche hatte Franziskus für sie ein bescheidenes Gebäude errichten lassen. Immer mehr Frauen schlossen sich der Lebensweise Klaras an, so dass sich schon bald in San Damiano eine Gemeinschaft bildete. Die Schwestern wurden damals als Damianitinnen bezeichnet; der Name „Klarissen“ entstand erst später. Sie führten ein kontemplatives Leben, bei dem das Schweigen und das Gebet im Vordergrund standen.
(Quelle: Franziskanernet)


Rundgang in San Damiano
Das Tafelbild der hl. Klara
Das Testament Klaras
An der Tür der Franziskanerkirche in Salzburg

 

„Herr, sei gepriesen, weil du mich erschaffen hast“.
(die letzten Worte der hl. Klara)


S. Lorenzo Vicenza

Philomena von Rom

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Philomena mit Pfeil, Heiligtum der hl. Philomena, Mugnano del Cardinale


Philomena, jungfräuliche Märtyrin. 1802 wurde in der Priscilla-Katakombe in Rom das Skelett einer jungen Frau gefunden. Neben ihrem Kopf fand sich eine gläserne Ampulle mit Blutresten. Die Inschrift „Pax tecum Filumena“ deutet auf eine Märtyrin der diokletianischen Verfolgung hin. Nach der Entdeckung ereigneten sich bald Wunder: So regnete es in Neapel nach langer Dürre, Kranke wurden auf ihre Fürbitte hin geheilt; folglich breitete sich ihre Verehrung rasch in Italien, dann in ganz Europa aus, ja Philomena stieg zur „Wundertäterin des 19. Jahrhunderts“ schlechthin auf. Besonders Johannes-Maria Vianney verehrte Philomena als „liebe, kleine Heilige“ und schrieb ihr die in seiner Gemeinde Ars geschehenden Wunder zu. Gregor XVI. gestattete 1835 ihre Verehrung. Philomena wird als jungfräuliche Märtyrin mit Anker und Pfeil, Lilie und Palme dargestellt.
(Martyrologium Sancrucense)


Santuario di Santa Filomena, innen

Historisch ist über die hl. Philomena nichts bekannt. Alle Informationen ihrer Biografie stammen ausschließlich aus Privatoffenbarungen aus dem 19. Jahrhundert, nachdem man am 25. Mai 1802 in der bekannten römischen Priscilla-Katakombe das Grab einer jungen Frau entdeckt hatte, das die lateinische Inschrift: Pax tecum Filomena (Der Friede sei mit Dir, Philomena) trug. Beim Grab fand man auch einige Symbole auf der Grabplatte: mehrere Pfeile, eine Geißel, ein Palmzweig und einen Anker, die als Hinweise auf ihre Leiden, ihre Todesart, ihren Triumph und ihre Hoffnung gedeutet wurden.
Anschließend wurden die Reliquien von Don Francesco, im Jahre 1805 in seine Pfarrei Mugnano überführt. Der Priester wollte mehr über die Märtyrerin erfahren und bat sie im Gebet, dass sie ihm das offenbaren möge. Die Heilige erhörte die Gebete und teilte ihm ihr Leben mit.
Laut der Privatoffenbarung der hl. Philomena an Don Francesco wurde sie im 3. Jahrhundert in Griechenland geboren. Ihr Vater war ein König aus Griechenland. Er und seine Gattin konnten keine Kinder bekommen. Von einem Freund bekam er den Ratschlag, dass sie Christen werden sollten. Die Eltern ließen sich taufen und bekamen anschließend eine Tochter geschenkt. Diese erhielt den Namen "Lumena" (Licht), weil sie im Licht des Glaubens empfangen und geboren wurde. Bei der Taufe erhielt sie den Namen "Philomena" (Freundin des Lichtes).
Einige Jahre später erklärte Kaiser Diokletian dem König aus Griechenland den Krieg. Der König zog darauf mit seiner Gemahlin und Philomena, die damals 13 Jahre jung war, nach Rom. Alle drei wollten beim Kaiser um Gnade bitten. Der Kaiser war von der 13-jährigen Philomena fasziniert und wollte die Gnade unter der Bedingung gewähren, dass Philomena seine Frau werde. Philomena hatte sich allerdings bereits schon Gott geweiht und wollte sich von ihrer Jungfräulichkeit nicht abbringen lassen. Der Kaiser war darüber sehr zornig und ließ darauf Philomena foltern. Er ließ sie in Ketten legen, öffentlich geißeln, mit einem Anker um den Hals in den Tiber werfen, mehrfach mit Pfeilen beschießen. Schließlich wurde sie am 10. August 302, an einem Freitag am Nachmittag um 3 Uhr, enthauptet.
(kathpedia)

und außen

Johanna Franziska von Chantal

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Frau v. Chantal, Neufünfhaus, Wien



Geboren am 28. Januar 1572 als Tochter des burgundischen Parlamentspräsidenten Frémyot, heiratete 1592 den Baron Christophe de Chantal, dem sie vier Kinder schenkte. Nach dem Tod ihres Gatten durch ein Jagdunglück 1601 widmete sie sich ganz der Erziehung ihrer Kinder sowie Werken der Nächstenliebe. 1604 fand sie in Franz von Sales einen Seelenführer, der die auf den Weg der Demut und der Ergebung in Gottes Willen führte. Mit ihm gründete sie 1610 zu Annecy den Orden von der Heimsuchung Mariens (Salesianerinnen). Mit Franz von Sales verband sie eine tiefe geistliche Freundschaft. In großen innerlichen Leiden wurde sie durch außerordentliche mystische Gnaden gestärkt. Sie starb an 13. Dezember 1641 zu Moulins und wurde in Annecy bestattet.
Patronin für glückliche Entbindung. Dargestellt in Salesianerinnentracht mit Herz.
(Quelle: heiligede

 Die Fenster der Heimsuchungsbasilika in Annecy zeigen die Lebensstationen der Heiligen:



Pfarrkirche Neufünfhaus, Christkönig

Am Grab des hl. Johannes Berchmanns SJ

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Grab  des hl. Johannes Berchmanns SJ, S. Ignazio, Rom



Jugendlicher Heiliger und Patron der Studierenden
Johannes Berchmans wurde am 13. März 1599 in Diest (Brabant in Belgien) als Sohn eines Schuhmachers geboren und beschloss mit neun Jahren, Priester zu werden. Daher besuchte er ab 1608 die Lateinschule der Pfarre und lebte gemeinsam mit anderen zukünftigen Priestern im Rektorat. Doch nach drei Jahren konnte sein Vater sich diese Ausbildung nicht mehr leisten. Der Priester am Beginenhof von Diest erkannte das Problem, nahm ihn in sein Haus auf und bezahlte ihm als Gegenleistung für die Arbeit als Diener die Ausbildung. 1614 erhielt Berchmans beim Domherrn von Mecheln eine Stellung als Hausdiener, die mit dem Besuch des bischöflichen Seminars verbunden war. Als die Jesuiten 1615 ihr Kolleg in Mecheln eröffneten, beschloss Berchmans, in die Gesellschaft Jesu einzutreten.

Am 24. September 1616 begann er mit dem Noviziat - nach dessen Abschluss 1618 wurde er dann zum Philosophiestudium nach Rom geschickt. In der ewigen Stadt lebte und studierte er im Collegium Romanum. Als außerordentlich hervorragender Student musste er an einer öffentlichen philosophischen Disputation im Juli 1621 teilnehmen. Obwohl er für die Abschlussexamina unermüdlich studiert hatte und im Zuge der Vorbereitung auf die Disputation ständig schwächer geworden war, musste er als bester Absolvent das Collegium Romanum bei einer neuerlichen Disputation im August im Griechischen Kolleg (welches von den Dominikanern geleitet wurde) vertreten. Am Tag danach erkrankte er so schwer an der Ruhr, dass er sofort in die Krankenstation verlegt wurde. Dort verschlimmerte sich jedoch sein Zustand, zu den bisherigen Beschwerden kam eine Lungenentzündung dazu.
In den Morgenstunden des 13. August schließlich starb Berchmans im Alter von nur 22 Jahren. Sein Leichnam wurde in der Kirche S. Ignazio in Rom beigesetzt, sein Herz aber wird als kostbare Reliquie in der Kirche des Jesuitenkollegs in Löwen aufbewahrt.

Johannes Berchmans SJ wurde am 9. Mai 1865 von Papst Pius IX. selig- und am 15. Jänner 1888 von Papst Leo XIII. heiliggesprochen, der ihn gleichzeitig zum Patron der studierenden Jugend erhob. Zusammen mit Aloisius Gonzaga SJ und Stanislaus Kostka SJ ist Berchmans auch Schutzheiliger der Jugend allgemein. Sein Andenken wird am 26. November gefeiert.

(Quelle: jesuitenorg)

Heute gedenkt die Kirche auch des hl. Benildus, des hl. Hippolyt und des sel. Markus von Aviano.

?Empfang des letzten hl. Kommunion, S. Ignazio



Verkündigungsaltar mit dem Grab v. Johannes Berchmanns, S. Ignazio, Rom

Maximilian Maria Kolbe (Beweise unserer Liebe)

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Maximilian Maria Kolbe, Franziskanerkirche Vicenza


Der hl. Maximilian Maria Kolbe OFM Conv, (Raimund Kolbe, * 7. Januar 1894 in Zduńska Wola (damals Russland, heute Polen); † 14. August 1941 im KZ Auschwitz I) war ein Franziskaner-Minorit.

Er ist Patron der Journalisten, Amateurfunker und von KATH.NET. Gedenktag: 14. August.

Maximilian Kolbe, der in einer armen Familie aufgewachsen war, trat mit 17 Jahren dem Minoritenorden ("Konventualen") bei und wurde von dort aus nach Rom zum Studium gesandt. Er war während dieser Zeit in Rom, wo er schließlich auch zum Priester geweiht wurde, für die Gründung der "Militia Immaculatae" verantwortlich. Nach seiner Rückkehr nach Polen war er besonders im Bereich der katholischen Presse engagiert, er ließ Zeitungen und Monatszeitschriften herausgeben. Von 1930 – 1936 war er schließlich als Missionar in Japan tätig.
Dem Nationalsozialismus war er aufgrund seiner Predigten, seines entschiedenen Auftretens gegen die Ideologie Hitlers und seiner Arbeit in den Medien ein Dorn im Auge. Seine Verhaftung erfolgte schließlich 1940. Nach kurzer Zeit im Lager Oranienburg ließ man ihn jedoch wieder frei. Fünf Monate darauf wurde der Priester erneut verhaftet und diesmal nach Auschwitz gebracht.

Dort ging er anstelle eines Familienvaters freiwillig in den dunklen und stickigen Hungerbunker. Mithäftlinge berichteten, sie hörten die zum Tode Verurteilten mehrere Tage lang beten und singen. Am 14. August 1941, wurde dem Minoritenpater, der immer noch bei Bewusstsein war, eine Todesspritze verabreicht.

Die Worte Papst Johannes Pauls II., der damals noch Kardinal war, bei der Seligsprechung durch Papst Paul VI. 1971 des Märtyrers: "Pater Maximilian Kolbe starb in einer Zeit des Hasses und brutaler Rücksichtslosigkeit. Der Mensch wurde erniedrigt zum Roboter, er galt noch weniger als ein Sklave." Zehn Jahre nach der Seligsprechung sprach ihn Papst Johannes Paul II. am 10. Oktober 1982 heilig.

Der heilige Maximilian Kolbe war Augenzeuge der Zweihundertjahrfeier der Freimaurer, die anno 1917 auf dem Petersplatz die untengenannte Satanshymne sangen und eine Satansfahne trugen, auf der stand: "Satan muß im Vatikan regieren, der Papst wird sein Sklave sein." Maximilian Kolbe beschloß daraufhin, seine Militia Immaculata zu gründen.

Ein Zitat des Heiligen: "Schreiben Sie nichts, was nicht auch von der Jungfrau Maria unterschrieben werden könnte.“

(Quelle: kathnet

Gebet zur Mutter Gottes um Rettung (Loretokapelle Brünn)
Über das Leiden (Minoritenkirche Wien)
Durch die Hände der Unbefleckten kannst du alles (Katharinakirche Krakau) 
Die Macht des Gebetes (Chiesa dei Santi Apostoli, Rom)

Priesterweihe in Rom
Die Primizkirche des M. Kolbe, (S. Andrea delle Fratte, Rom)
Die Todeszelle des hl. Maximilian Kolbe







Das Leben entflieht schnell.
Nicht eine Sekunde kehrt zurück.
Bemühen wir uns, möglichst viele Beweise der Liebe zu geben.

Die Zeit ist kurz, um Beweise unserer Liebe zu geben,
und wir leben nur einmal.



Franziskanerkirche S. Lorenzo, Vicenza

Das Heilige Land 28 - Das Heiligtum Mariä Heimgang (Dormitio)

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Dormitio-Abtei, Jersualem

Die Jerusalemer Tradition hält daran fest, dass Maria in Jerusalem heimgegangen und in Getsemani begraben worden ist (Mariengrab in Jerusalem). In der auf dem Zion errichteten Basilika wurde der Heimgang Mariens (lateinisch: Dormitio, d.h. Entschlafen) im nordwestlichen Teil der Kirche lokalisiert, während die Abendmahlskapelle im südöstlichen Teil der fünfschiffigen Kirche lag.

Als im Jahre 1898 Kaiser Wilhelm II. die längst zur Ruine gewordene Heilige Stätte auf dem Zion besuchte, ließ er sich das Grundstück von dem befreundeten Sultan Abd ul-Hamid II. schenekn und übergab es dem Erzbischöflichen Stuhl von Köln, damit dieser mit Hilfe des Deutschen Vereins vom Heiligen Land für die Katholiken eine dem Ort entsprechende repräsentative Kirche baue. Der Kölner Dombaumeister Heinrich Renard entwarf alsdann eine Rundkirche in Anlehnung an die von Karl dem Großen erbaute Pfalzkirche von Aachen. Am 7.10.1900 wurde der Grundstein gelegt, am 10. April erfolgte die Weihe. Bereits 1906 wurden die Benediktiner von Beuron für die Betreuung der Kirche gerufen, die damals in der liturgischen Kunst führend waren und der künstlerischen Ausstattung ihren Stempel aufdrückten. (...)
1998 hat die Abtei den traditionellen Namen "Hagia Maria Sion" wieder aufgenommen. Die Kirche heißt weiterhin "Dormitio".


Aus der Apsis der Kirche leuchtet auf goldenem Mosaikgrund die Gottesmutter Maria mit dem Christuskind; Ich bin das Licht der Welt, steht in dem aufgeschlagenen Evangelienbuch, das Jesus dem Eintretenden entgegenhält, während unterhalb die Jesajaprophetie zu lesen ist: Seht die Jungfrau wird ein Kind empfangen, sie wird einen Sohn gebären, und sie wird einen Sohn gebären, und sie wird ihm den Namen Immanuel (Gott mit uns) geben.
Wie in der orientalischen Ikonenmalerei üblich, ist das Mosaik beschriftet mit der griechischen Abkürzung von Mutter Gottes. Das ganze Apsismosaik stammt von dem Maria-Laacher Benediktiner Br. Radbod Commandeur (1939). Auf  Höhe der Chorfenster sind je zwei Propheten dargestellt, die auf den Messias hinweisen: Micha und Jesaja, Jeremia und Ezechiel, Daniel und Haggai, Sacharja und Maleachi.


Kapellen der rechten Seite, vlnr: Dreikönigskapelle, Bayernkapelle, Benediktkapelle; Dormitio

Kapellen der linken Seite: vrnl: Josefskapelle mit dem Stammbaum Jesu, Kapelle des Johannes des Täufers, Bonifatiuskapelle mit Lioba und Mauritius




Die Krypta ist dem Heimgang Mariens geweiht. In der Mitte des Raumes findet sich in liegender Haltung die entschlafene Gottesmutter.


im Hintergrund zu sehen ist die Kapelle des Heiligen Geistes, das Apsisgemälde zeigt Maria betend inmitten der Apostel
bei der Herabkunft des Heiligen Geistes am Pfingstfest

Die Kuppel über der Statue zeigt im Mosaik den Herrn, der seine Mutter heimruft mit den Worten des Hohenlieds: Steh auf, meine Freundin! Meine Schöne, komm! (Hld 2,13)
Sechs Medaillons ringsum stellen Frauen aus dem Alten Testament als Vorausbilder Mariens vor: Eva, Mirjam, Jael, Rut, Judit und Ester.
(vgl. H. Fürst, Im Land des Herrn, 355ff)




Liebe Brüder und Schwestern!

In der Mitte dessen, was die Lateiner „feriae Augusti“, Augustferien nannten – daher das italienische Wort „ferragosto“ –, feiert die Kirche heute die Aufnahme der Jungfrau in den Himmel mit Leib und Seele. In der Bibel findet sich der letzte Hinweis auf ihr irdisches Leben zu Beginn des Buches der Apostelgeschichte, wo Maria zusammen mit den Jüngern im Abendmahlssaal in Erwartung des Heiligen Geistes vorgestellt wird (Apg 1,14). In der Folge bezeugt eine zweifache Überlieferung – in Jerusalem und in Ephesus – ihre „Entschlafung“, wie die Leute aus dem Orient sagen – das heißt ihr „Einschlafen“ in Gott. Dies war das Ereignis, das ihrem Übergang von der Erde in den Himmel vorausgegangen war und vom ununterbrochenen Glauben der Kirche bekannt wird. So stellte zum Beispiel Johannes von Damaskus im achten Jahrhundert eine direkte Beziehung zwischen der „Entschlafung“ Mariens und dem Tod Jesu her und bekräftigte ausdrücklich die Wahrheit ihrer leiblichen Aufnahme.

Er schreibt in einer berühmten Predigt: „Es mußte die, welche den Schöpfer als Kind in ihrem Schoß getragen hatte, in den Zelten Gottes weilen“ (Encomium in Dormitionem Dei Genitricis semperque Virginis Mariae, hom. 14; PG 96, 741 B). Wie bekannt ist, erfuhr diese beständige Überzeugung der Kirche ihre Krönung in der dogmatischen Definition der Aufnahme in den Himmel, die von meinem verehrten Vorgänger Pius XII. im Jahr 1950 verkündet wurde.

Wie das Zweite Vatikanische Konzil lehrt, ist die allerseligste Maria immer innerhalb des Geheimnisses Christi und der Kirche zu sehen. In dieser Hinsicht gilt: „Wie die Mutter Jesu, im Himmel schon mit Leib und Seele verherrlicht, Bild und Anfang der in der kommenden Weltzeit zu vollendenden Kirche ist, so leuchtet sie auch hier auf Erden in der Zwischenzeit bis zur Ankunft des Tages des Herrn (vgl. 2 Petr 3,10) als Zeichen der sicheren Hoffnung und des Trostes dem wandernden Gottesvolk voran“ (Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 68).

Vom Paradies aus fährt die Gottesmutter fort, besonders in den schwierigen Stunden der Prüfung stets über ihre Kinder zu wachen, die Jesus selbst ihr anvertraut hat, bevor er am Kreuz starb. Wie viele Zeugnisse für diese ihre mütterliche Sorge können gefunden werden, wenn man die ihr geweihten Heiligtümer besucht! (...) 

Die in den Himmel aufgenommene Maria weist uns das letzte Ziel unserer irdischen Pilgerschaft. Sie führt uns vor Augen, dass unser ganzes Sein – Geist, Seele und Leib – für die Fülle des Lebens bestimmt ist; dass der, der in der Liebe zu Gott und zum Nächsten lebt, nach dem Ebenbild des glorreichen Leibes des auferstandenen Christus verklärt werden wird; dass der Herr die Hochmütigen zerstreut und die Niedrigen erhöht (vgl. Lk 1,51-52). Das verkündet die Gottesmutter mit dem Geheimnis ihrer Aufnahme in den Himmel in Ewigkeit.


Gelobt seist du immer, o Jungfrau Maria.
Bitte beim Herrn für uns.

Papst Benedikt XVI., Generalaudienz, 15. August 2008)



Bild Unserer Lieben Frau von Guadalupe (Mexiko), die anderen Kapellen sind Stiftungen Ungarns, Österreichs, der
Elfenbeinküste, Venezuelas, Brasilien und der Vereinigten Staaten

Krypta in der Dormitio-Abtei Jerusalem, man beachte die behenden Beine:
immer bleibt zu wenig Zeit ⏰ zum Verweilen 🙏 und zum Knipsen 📷
Benediktinerabtei Dormitio, Jerusalem

Tarcisius, Patron der Ministranten

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Altar des hl. Tarcisius, S. Domenico Maggiore,Neapel



Nun kommt grübelnder Menschenverstand und möchte wissen, wie es damals wirklich gewesen ist, als Tarzisius gestorben ist. Fragen wir die Geschichte, doch so kommen wir nicht weit. Bei ihr ist es so: je weiter vom Gegenwartsgeschehen wir uns entfernen, desto dürftiger wird ihre Kunde über das jeweilige Geschehen. Bei unserem Heiligen will sie gar nur das knappe Sätzlein: "Tarzisius lebte zur Zeit der Kirchen- und Christenverfolgung in Rom, wo er auch eines gewaltsamen Todes für seinen Glauben an Christus gestorben ist."Über die Begleitumstände seines Sterbens gibt Papst Damasus (gestorben 384) einige wertvolle Hinweise. "Tarzisius ist, als er die heilige Eucharistie zu Gläubigen trug, von heidnischem Pöbel überfallen und erschlagen worden."
Mit diesen beiden Angaben lässt leicht sich rekonstruieren, wie es zum gewaltsamen Tode unseres Heiligen gekommen ist: Im Kerker warteten Christen auf den Tag ihrer Hinrichtung. Sie warteten aber auch auf die hl. Kommunion, um vorbereitet ihren schweren Gang in den Tod anzutreten. Wer aber sollte die heilige Eucharistie sicher in die Kerker bringen? Die Priester konnten es nicht; sie waren zu sehr bekannt. Da ist Tarzisius es gewesen, der sich für den gefahrvollen Dienst freiwillig gemeldet hat. Bei der Ausübung des heiligen Dienstes ist er dann ums Leben gekommen.
Diese Tatsache blieb, wenn auch Einzelheiten allmählich verblassten, in der Erinnerung des Volkes haften. Eine Legende ist um seine Person herum entstanden. Nun aber ist Legende niemals blosse Erfindung. Von Tarzisius erzählt sie also:
Er war noch ein kleiner Junge, kaum älter als 12 Jahre, als er schon reif war für die grösste Heldentat. Früh hatte er seine Eltern verloren, wohnte bei einem reichen Onkel, der noch Heide war. Anders Tarzisius: ihn hatte Gott mitten aus seiner heidnischen Umgebung zur Wahrheit gerufen, zum Glauben. Und der kleine Tarzisius nahm es ernst, sehr ernst mit seinem Christsein. Während die anderen noch schliefen, schlich er sich über Treppen und Gänge aus dem Hause seines Onkels zum Gottesdienst. Die christliche Gemeinde Roms hielt grosse Stücke auf den eifrigen Jungen, bald vertraute man ihm das verantwortungsvolle Amt eines Türhüters in der Kirche an, damit sich kein Unbefugter zur Feier der heiligen Geheimnisse einschleiche.

Wieder hetzte man in Rom die Christen, wie schon so oft seit den Tagen des heiligen Petrus, der als erster für Christus in Rom verblutete. Im Mamertinischen Kerker schmachteten christliche Männer und Frauen, ermutigten einander, beteten, sangen Loblieder zu Gottes Ehr. Aber sie waren ohne die Stärkung des Allerheiligsten Sakramentes.


Es ist Gottesdienst in der Katakombe der Hl. Lucilla. Papst Stephan feiert selbst die Messe, predigt, fragt: "Wer ist bereit, unseren Gefangenen die Hl. Kommunion zu bringen? Nur die Jüngeren können es noch wagen, wir erwachsenen Christen sind alle verdächtig." Fest und langsam geht Tarzisius auf den Papst zu, erklärt: "Ich bin bereit, mit meinem Leben werde ich es schützen, das höchste Gut." Tags darauf kniete Tarzisius vor dem Altar. Bonus, der Priester, reichte dem Jungen das Allerheiligste, das er als Wegzehrung den Gefangenen bringen sollte.Ans Ziel kam er nicht.

Ein Sklave aus dem Hause seines Onkels hatte schon lange das Tun des Tarzisius ausspioniert, hatte irgendwie Kunde bekommen von dessen Botengang, hatte dessen heidnischen Alters- und Spielgenossen auf die Spur des Gottesträgers gesetzt. Eine Aufforderung zum Spiel ist der harmlose Anfang, als sie Tarzisius eingeholt hatten. Der legt seine über der Brust gekreuzten Hände noch fester um das Allerheiligste und will weitergehen. Sie verstellen ihm den Weg und schon fällt auch die verhängnisvolle Frage: "Was hältst du so fest verborgen? Herzeigen!" Knapp und gesetzt kommt von Tarzisius die Gegenrede: "Nie und nimmer!" Eine regelrechte Rauferei hebt an, Erwachsene kommen dazu, wollen dem verzweifelt sich wehrenden Tarzisius helfen. Da fällt das Wort: "Er ist ein Christ, trägt das Geheimnis der Christen." Nun prasseln Stockschläge auf den Bekennerknaben hernieder, Steine fliegen gegen ihn. Schwer getroffen liegt Tarzisius auf dem Boden, blutet, stöhnt vor Schmerzen, aber das Geheimnis lässt er nicht los, auch dann noch nicht, als ein Stein ihn tödlich an der Schläfe getroffen hatte.

Schon war man dabei, seine immer noch fest zusammengepressten Hände zu lösen, um an das Geheimnis heranzukommen, als jemand rief: "Leichenräuber!" Die Meute stob auseinander, denn Leichenraub wurde nach dem Römischen Recht schwer bestraft. Ein Christ nahm den toten Tarzisius auf seine Schultern, trug die Leiche in die Gruft des Papstes Zephirinus. Unversehrt fand man das heiligste Sakrament. Mit seinem Leben hatte Tarzisius es geschützt. Das war im Jahre 257.

Gedenktag: 15. August
Liturgische Farbe: rot
Namenserklärung: ursprünglich aus dem Griechischen stammend, aber lateinisiert. Bedeutung: der Mutige
Patronat: Schutzheiliger der Ministranten
Reliquien: Die leiblichen Überreste des Heiligen befinden sich in Rom.
Darstellung: meist in altrömischer Knabentracht, die Hände über der Brust gekreuzt. Manchmal auch gehend, mit Palme, Steinen und Hostie als Zeichen seines bestandenen Martyriums.
(Quelle:




Rochus als Fürsprecher während der Pestepidemie

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Wiener Pestepidemie mit den Pestheiligen, Maria und der Dreifaltigkeit, P. Strudel
Rochuskirche


Das Hochaltarbild wurde 1690 bei dem bedeutenden österreichischen Barockmaler Peter Strudel(um 1660–1714), kaiserlicher Kammermaler und Begründer der Wiener Kunstakademie, von Kaiser Leopold I. persönlich in Auftrag gegeben. Im unteren Viertel des Bildes liegen Kranke neben Sterbenden, Trauernde sind über sie gebeugt – es zeigt das Grauen der Wiener Pestepidemie im Jahre 1679. Bei genauerem Hinsehen kann man sogar den Stephansdom erkennen.
Nur vom Himmel, zu dem ein Kranker hoffnungsvoll aufschaut, kann Hilfe kommen. Auf einer wuchtigen Wolkenbank sind die traditionellen Pestpatrone zu erkennen (von links nach rechts): der betende Bischof Ulrich von Augsburg; daneben der kühne Offizier der römischen Leibgarde, der hl. Sebastian, der während der diokletianischen Christenverfolgung sein Leben für Christus gegeben hat; dahinter steht, mit einem Kranz von Rosen auf dem Haupt die hl. Rosalia.
Vor ihr sieht man, im schwarzen Gewand mit Pilgerstab, den hl. Rochus, der, bis er selbst erkrankte, unermüdlich die Pestkranken pflegte. Der Hund unter ihm (mit Brot im Maul) hat den nach der Ansteckung Verstoßenen mit Nahrung versorgt.
Dahinter wird die Gruppe dieser Heiligen noch von Papst Gregor dem Großen mit Tiara und Papstkreuz ergänzt. Im Gegensatz zum Pilgerstab des hl. Rochus ragt das Papstkreuz fast senkrecht in die obere Region überirdischen Lichtes. Von Engeln umgeben, legt die Gottesmutter Maria Fürsprache bei ihrem göttlichen Sohn ein. Sie blickt bittend zur Dreifaltigkeit auf und weist zugleich mit ihren abwärts gesenkten Händen auf die schwer betroffene Stadt Wien; Jesus Christus, den Kopf zum neben ihm sitzenden Gott Vater gewandt, scheint im Begriff, aufzustehen und seiner Mutter Maria entgegenzueilen und dadurch die Gewährung der Bitte zu verbürgen. Über dem Altarbild prangt das kaiserliche Wappen, der gekrönte Doppeladler. (Kirchenführer)


Heute gedenkt die Kirche des hl. Rochus von Montpellier und des hl. Stephan von Ungarn:

Botschaft von Johannes Paul II. an die Ungarn anlässlich der Krönung des hl. Stephan (Denkmal in Bad Deutsch Altenburg)
Stephan von Ungarn (Fresko Frauenkirchen)
Stephans freigebige Rechte (Glasfenster Martinsdom, Bratislava)
Mahnschreiben an seinen Sohn (Stephansbasilika, Budapest)  
Die unverweste Rechte in der Budapester Stephansbasilika

Pfarrkirche St. Rochus und St. Sebastian, 1030 Wien

Hyazinth von Polen

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